TRICKY LOBSTERS - The Blue Hospital Conspiracy
Mehr über Tricky Lobsters
- Genre:
- Hard Blues/ Stoner Rock/
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- New Music Distribution/ Noisolution
- Release:
- 01.11.2013
- Strollers
- Shakin' Off The Heat
- Suffering Soul (feat. Claus Grabke)
- Black Soul/ White Lies
- One Man Show
- Little Brother
- Shapers Of The Future
- Conspiracy
- How Not To Forget
- The Dark Side Of The Sun
- War
- Dust
Institution in Sachen vollkommen gut.
In unserer Redaktion hatte sich vor allem der gute Tolga Karabagli immer aufrichtig und aufwändig um die drei Rostocker von TRICKY LOBSTERS gekümmert. Über Jahre hinweg gab es Interviews, Albumrezensionen, Empfehlungen. Dass den drei Musikern trotzdem eine richtig umfangreiche Aufmerksamkeit verwehrt blieb und bleibt – wer kann das erklären? Das Publikum als ewige Black Box.
Dabei ist die Truppe schon gefühlte zwanzig Jahre in der Republik und Musikwelt unterwegs. "The Blue Hospital Conspiracy" zeigt deutlich an, wo die Truppe nach mehreren Stilwechseln und Spielarten angedockt hat: beim bluesigen Hard Rock der dreckig-speckigen Art. Die Lust auf Experimente ist ihnen dabei nicht vergangen, die eben genannte Schublade hat auch ihre Löcher. Und steckt im großen Schrank mit all den Gitarren. Den räudigen, abgegriffenen, blankpolierten, mit oder ohne Schnickschnack – aber alle mit Stromanschluß. Also, es rummst!
Ich habe mich heute ertappt, dass ich letztens im Erstlauf ein vorschnelles übermüdetes Desinteresse aufkeimen spürte. Das ist heute vergessen. Was hatte mich da nicht geritten! Also, eine Entwicklerplatte.
'Strollers' steigt ein, wie ein Album beginnen sollte. Eingängig, knackig und mit Mitsingrefrain. Was folgt, ist sehr saitenlastiger Schwitzerock mit zerlebter Stimme, drei spielwütigen Instrumentalisten, die sehr gut aufeinander abgestimmt und miteinander verbunden sind. Und dann auch noch Claus Grabke auf Hard Blues. Der umtriebige Produzent hatte in den Neunzigern mit THUMB einigen Erfolg, ist so etwas wie eine Skaterlegende und hat nun auch einen Rauschebart. Das ist in 'Suffering Soul' zu hören, wo er die Sangesstimme beisteuert. Und überhaupt: Herr Grabke ist hier ziemlich präsent, steuert er doch auch noch zwei Songs als Schreiber bei.
Wer sich Zeit nimmt, der findet auch die Feinheiten. Die Spielereien in den Soli, die kleinen Ausbrüche des Schlagwerkers. 'One Man Show' tollt sich punkig durch seine drei Minuten, 'Conspiracy' hat eine Warze auf der Wange. Eine besonders dicke. Und wenn es dann auch mal hymnischer wird, wie in 'How Not To Forget' oder 'Little Brother', so passt auch das. Denn die Melodien sind so entworfen, dass sie sich fest einhaken. 'War' und 'Dust' erhalten Sonderstatus und Sonderauszeichnung, denn hier finden die Hanseaten zu neuer alter Stärke zurück. Und das sehr eindrucksvoll. Tolga, ich habe übernommen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben