TRIDENT WINTER - Trident Winter (EP)
Mehr über Trident Winter
- Genre:
- Heavy Metal
- Release:
- 27.06.2008
- Rockin' Rebel
- Sacrifice
- Taste The Fire
- Kings Of The World
- Revolution Time
Erdiger Heavy Metal aus Australien von studierten Musikern. Klingt gut? Zumindest bis der Gesang einsetzt, der völlig jenseits von Gut und Böse ist. Vorsicht.
Dieses junge Quintett aus Perth in Australien hat sich 2005 gegründet und legt uns mit der EP "Trident Winter" ihr erstes musikalisches Lebenszeichen vor. Fünf Songs, die in der Schnittmenge von AC/DC (wer sonst?) und IRON MAIDEN liegen, und laut eigenen Angaben einen Duft der Vergangenheit tragen sollen. Bis hierhin haben TRIDENT WINTER nicht unbedingt gelogen, doch auf den Gesang hatte mich niemand wirklich vorbereitet.
Ich falle ungern mit der Tür ins Haus, aber die Leistung von Sänger Simon Hallett, der zu Beginn der Bandgeschichte sogar noch den Bass zupfte, ist einfach als unterirdisch zu bezeichnen. Klingt er beim Eröffnungsstück 'Rockin' Rebel' noch wie eine sehr junge Variante von Brian Johnson, entwickelt sich der junge Mann im Laufe der Scheibe zu einem nasalen Quälgeist, der tonal nicht immer auf der Höhe ist. Der Gesang geht leider gar nicht und zerstört das musikalische Konstrukt mit absoluter Präzision. Natürlich gibt es in der Musikgeschichte genügend Beispiele von außergewöhnlichen Stimmen, die nicht unbedingt den Geschmack der Masse widerspiegeln, wie beispielsweise Axel Rose, King Diamond oder eben auch Bon Scott. Trotzdem bin ich mir sicher, diese Stimme gehört nicht dazu.
Musikalisch können die studierten Musiker durchaus punkten. Freunde von AIRBOURNE oder IRON MAIDEN dürften bestimmt ihren Gefallen an den fünf Songs haben, wenn auch ein Stück wie 'Kings Of The World' etwas zu arg nach Steve Harris und Kollegen klingt. Die Schlagzeugarbeit ist im grünen Bereich und auch die Gitarrensoli lassen aufhorchen, ansonsten bewegt man sich im sehr klassischen Schema. Da fehlt es noch ein wenig an Feuer, Esprit und dem letzten Biss. Es klingt fast so, als hätten wir es hier mit einer guten Coverband zu tun, die ihr Standardprogramm abspult. Bei der nächsten Produktion würde ich mir einfach noch ein paar mehr Ecken und Kanten wünschen. Mir fehlt das Knarzen, das Rohe und der Schuss Coolness, die letztendlich den Unterschied ausmachen.
Diese EP ist ein erster kleiner Schritt, aber noch lange nicht aussagekräftig für die Australier. Den Gesang müssen TRIDENT WINTER definitiv in den Griff bekommen, sonst dürften sie außerhalb der lokalen Szene keine wirkliche Rolle spielen. Freunde der oben genannten Bands können ja gerne mal reinhören – sagt aber dann bitte nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.
Anspieltipps: Rockin' Rebel, Kings Of The World
- Redakteur:
- Chris Staubach