TRIGGERED - Scala Naturae
Mehr über Triggered
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 13.12.2024
- Whalefall
- Grindadráp
- Yin And Yang
- Load Of Doom
- The Larva
- Chrysalis
- Wings Of Steel
- Scala Naturae
- Reek Of Termination
- Mortichnia
Viele gute Ansätze und handwerklich toll, aber noch zünden nicht alle Songs.
Die Band TRIGGERED aus Ingolstadt beschreibt ihre Musik im Pressetext, der dem offiziellen Debütalbum "Scala Naturae" beiliegt, als Mischung aus Hard Rock und Melodic Death Metal. Das klingt auf den ersten Blick nach einer reichlich eigentümlichen Mixtur von zwei musikalischen Polen, die typischerweise nicht gut miteinander harmonieren. Es weckt aber gleichzeitig auch mein Interesse am ersten vollwertigen Album der Bajuwaren, das auf die Demo-CD "Crabsolution" folgt, die im Jahr 2020 als erstes Lebenszeichen der Band erschien.
Eines muss man dem Vierer dabei lassen, für das offizielle Debüt haben die Bayern ganz schön aufgefahren. So wird die Scheibe von einem feinen Artwork aus der Feder von Costin Chioreanu verziert, der ansonsten für Bands wie AT THE GATES oder auch ARCH ENEMY arbeitet, und auch klanglich hat man sich mit Hannes Grossmann namhafte Hilfe ins Boot geholt. Dass "Scala Naturae" dann auch für ein Debüt einer Band ohne Labeldeal hochprofessionell klingt, muss ich angesichts dieser Tatsache, glaube ich, nicht näher erläutern. Auch musikalisch macht der Opener 'Whalefall' eine durchaus ansprechende Figur und verbindet tatsächlich atmosphärisch angehauchten und dezent angeschwärzten Melodic Death Metal mit einer guten Prise Hard Rock, wobei im weiteren Verlauf in den rasanteren Passagen sogar eine latente MOTÖRHEAD-Schlagseite zum Vorschein kommen wird. Selbige ist im Eröffnungstrack noch nicht so präsent, trotzdem präsentiert der Song solides Handwerk, gute Riffs und einen durchaus gefälligen Refrain. Kein Einstand, der mich sofort aus den Socken haut, dennoch insgesamt sehr hörenswert.
Ein ähnliches Fazit lässt sich dann aber leider auch für die meisten der restlichen Songs der Spielzeit wiederholen. Auch wenn TRIGGERED auf der gesamten Distanz unheimlich professionell und handwerklich stark agiert, fehlen mir trotz des interessanten Stilmixes die großen melodischen Widerhaken, die "Scala Naturae" auch langfristig im Gedächtnis verankern könnten. Klar, 'Load Of Doom' groovt mit schweren Riffs fast etwas im PANTERA-Fahrwasser und 'Chrysalis' hat seine vertrackt angehauchten Momente, aber kaum ein Song hat mal das Potential zu einem Klassiker, den man auch in einigen Wochen noch auflegen möchte. Gut, dass es mit 'The Larva' aber zumindest einen Song gibt, der dank toller Gitarrenarbeit und einer unheimlich coolen Lead-Gitarre im Refrain deutlich stärker aufhorchen lässt und für mich klar den Höhepunkt der Scheibe markiert. Abseits davon drängt sich mir aber nur noch der spröde und schwarzmetallisch angehauchte Titeltrack als klarer Anspieltipp auf, wobei mir hier vor allem die typischen Gothenburg-Riffs und das schicke Solo ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern.
Allzu oft zeigt sich jenes Grinsen während des Genusses von "Scala Naturae" aber noch nicht, was schade ist, denn das Potential für Großtaten ist bei TRIGGERED durchaus vorhanden. In der aktuellen Form muss man das Debüt aber wohl als genau das nehmen, was es am Ende ist: Ein spannendes Erstwerk einer noch jungen Band, das in Teilen schon überzeugt, andererseits aber eben auch oftmals noch den letzten Kick vermissen lässt und ein wenig nach dem eigenen Weg sucht. Aber was nicht ist, kann ja mit dem Zweitwerk noch werden. Bis dahin ist TRIGGERED zumindest ein Bandname, den man auch dank einem durchaus erfrischenden Stilmix einmal auf dem Merkzettel behalten sollte.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs