TRIOSPHERE - Onwards
Mehr über Triosphere
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Plastic Head / Soulfood
- Release:
- 23.03.2007
- Onwards Part I (All Is Fair In Love And War?)
- Onwards Part II (Decadent One)
- Trinity
- Lament
- Spitfire
- The Silver Lining
- Gunnin' For Glory
- Sunriser
- Twilight
- Onwards Part III (A Sole Twin's Search In Solitude)/Onwards Part IV (R
Ach schade, das Niveau der ersten beiden regulären Tracks 'Onwards Part II (Decadent One)' und 'Trinity' können TRIOSPHERE im weiteren Verlauf von "Onwards" nicht halten. Das Melodic-(Prog-)Metal-Feuerwerk, das das Quartett in diesen Nummern abbrennt, ist nicht von schlechten Eltern. Mit den deftigen Riffs, dem Verzicht auf Keyboards und den coolen Gesangslinien (insbesondere 'Trinity' hat einen starken Chorus, der umgehend zündet) bugsiert man sich genau zwischen europäisches und amerikanisches Schwermetall und kann 'ne Menge Pluspunkte sammeln.
Mit zunehmender Spielzeit fühlt sich die Band in der alten Welt immer wohler, was grundsätzlich nicht tragisch ist, aber irgendwie geht damit auch die kompositorische Treffsicherheit flöten. Im Gitarrenbereich greift man zu oft auf Standard-Riff-Geschrubbe zurück, das der Vierer eigentlich nicht nötig hätte, zumindest wenn man die zu Anfang erwähnten Songs nicht als unplanmäßige Ausreißer nach oben wertet. Und auch die kraftvollen Vocals von Frontfrau und Bassistin Ida Haukland, die man anhand ihrer Stimme nicht umgehend dem weiblichen Geschlecht zuordnen möchte, verlieren bei den tendenziell fröhlicheren Melodien etwas an Reiz (Schlager-Metal-Verbrechen wie sie Truppen wie FREEDOM CALL schon begangen haben, sind dennoch nicht in Sicht). Darüber hinaus beklaut sie sich auch mehrfach selbst, mit dem Ergebnis, dass man das Gefühl hat, das auf Position acht abgestellte 'Sunriser' vorher schon einmal gehört zu haben.
Fast bin ich versucht, zu sagen, dass es besser gewesen wäre, eine EP mit dem vierteiligen Titeltrack zu veröffentlichen. Das dreizehnminütige 'Onwards Part III (A Sole Twin's Search In Solitude/Onwards Part IV (Retrospect, Moving Forwards In Reverse)' ist zum Abschluss noch mal ein spannendes Auf und Ab, wie man es vom Anfang der Scheibe in guter Erinnerung hat und das sich mit Piano-Passagen verfeinert stilecht in Richtung Metal-Epos bewegt. Andererseits haben auch 'Spitfire' und das zackige 'Gunnin' For Glory' ihre Momente, so dass sich die Platte letztlich auch als Longplayer mit solidem Handwerk im sicheren Bereich einfindet. Und wenn TRIOSPHERE auf kommenden Veröffentlichungen durchgehend auf etwas komplexeres Material setzen, wird das Fazit mit Sicherheit positiver ausfallen. Denn da liegen die Stärken der Norweger.
Anspieltipps: Onwards Part II (Decadent One), Trinity
- Redakteur:
- Oliver Schneider