TRISTWOOD - The Delphic Doctrine
Mehr über Tristwood
- Genre:
- Cyber Black Metal
- Label:
- Sound Riot Records
- Release:
- 21.04.2006
- Indoctrination (Intro)
- The Delphic Doctrine
- Chronos
- By The Call Of Seth - Invocation Of The God Of Blood And War
- Anbeheh
- Pandaemonic Paradoxon
- Nemesis - The Cyberstorm
- Through The Nineth Hall Of Utukku
- Daedae Taengri
- Exdoctrination - The Blackest Void
Was war denn das jetzt? Mit einem verdutzten Ausdruck im Gesicht und leicht verstört verlasse ich den ersten Hördurchgang von TRISTWOOD. Ja, was war das? So recht kann man TRISTWOOD gar nicht in Worte fassen, denn die Tiroler fabrizieren auf ihrem bereits dritten Full-Length-Output eine kranke Mischung aus Black Metal und Elektromucke. Cyber Black Metal... oder irgendwie so.
Denn es gibt genug Melodien und Grooves die das Gegenteil beweisen könnten und so kann man den sicken Haufen nicht wirklich in eine Schublade stecken, außer in die der Kreativität und da passen sie bestens hin. Es kreischt, es blastet, es zaubert Gänsehaut, es wirkt verrückt, es sorgt in jeder Minute für eine neue musikalische Überraschung, es ist einfach nicht von dieser Welt! Schon alleine der Song 'Chronos' stampft hymnisch-infernalisch dahin und zeigt die volle Bandbreite der TRISTWOOD-Welt. 'By The Call Of Seth' beginnt dann mit einem leicht an SAMAEL erinnernden Elektrokampf und spielt ein herrliches Spiel mit den Keyboardmelodien.
Wunderbar wie sich die Gitarren unter die Elektro-Sounds mischen, wie sich krasse Blastbeats und fette Riffs mit brutalen Vocals paaren und eine völlig irre Songstruktur entstehen lassen, derer keine Beschreibung würdig ist. Da stört es nicht mal, dass die Jungs mit einem Drumcomputer unterwegs sind, denn dieser passt in ihrem Fall sogar dazu und ist so gut eingesetzt, dass er kaum negative Auswirkungen auf den Gesamteindruck des Albums hat. Gute Nerven braucht es dennoch, denn TRISTWOOD sind keine leichte Kost und überfallen den Hörer mit immer wieder mit neuen verrückten Einfällen.
Stets herrschen eine eiskalte Atmosphäre und spannende Rhythmuswechsel, die gespickt mit Keyboardspielereien und tiefbösem Gesang einen Bogen spannen. Dieses Rezept funktioniert für alle Songs, jedoch in immer neuer Kombination, mal mit mehr Black-Metal-Geknüppel, mal mit mehr Groove, mal mit mehr kranken Breaks. Und wenn TRISTWOOD komplett abdrehen dann kommt man zu solchen verrückten Melodien wie in 'Pandaemonic Paradoxon' oder 'Daedae Taengri'. Nein, das ist wahrlich nichts für schwache Nerven.
Und wer wissen will, was die Herren gemacht haben, bevor sie sich einer irren Musikkreation namens TRISTWOOD widmeten, der kann sich gerne mal mit der Doom-Metal-Band Namens DAWN OF DREAMS beschäftigen. Ein kreativer Wahnsinn hat hier die Übermacht gewonnen, einfach genial!
Anspieltipps: Chronos, By The Call Of Seth
- Redakteur:
- Caroline Traitler