TRIUWINT - Nebelfall
Mehr über Triuwint
- Genre:
- Pagan Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigen
- Release:
- 20.03.2013
- Nimmersatter Mann
- Phoenix
- Ex Infernis
- Adlergrab
- Todesmarsch
- Zerrspiegel
- Krieg der Lüge
- Schlacht um Wall
- Morgentaunebel
- Gedankenterror
Guter Death/Black-Metal-Einstand
Die Nürnberger TRIUWINT veröffentlichten diesen Monat mit "Nebelfall" ihr erstes Demo. Gegründet 2006 (damals noch unter dem Banner KRIEGERREICH) und mit diversen Auftritten in der Hinterhand, hat man es nun endlich auf die erste, eigene Produktion geschafft. Das klischeehafte, langweilige Cover lassen schon das schlimmste befürchten, aber hat man diese optische Hürde erst einmal genommen, entpuppt sich die Band als erfreulich ernstzunehmender, junger Vertreter des Genres.
Natürlich bedient man sich auch gerne der weit verbreiteten, gegebenenfalls martialischen Genre-Ästhetik gemischt mit etwas Naturromantik, der Titel "Nebelfall" und Songs wie 'Ex Infernis' oder 'Morgentaunebel' macht es ja schon von Anfang an klar, gleichzeitig erreicht man dabei glücklicherweise nie die Fremdschämqualitäten diverser Genre-Kollegen. Im Grunde wird typischer Pagan Black Metal aus Deutschland geboten, mit seinen obligatorischen Death-Metal-Einflüssen und einigen dezent eingestreuten klassisch-metallischen Riffs, wie z.B. am Ende von 'Krieg der Lüge'.
Gesanglich gibt es die volle Bandbreite - Von Growls über Screams bis zu vereinzelt eingesetzten heroischen Klargesängen (inklusive "heyja" in 'Schlacht um Wall'). Der Gesang ist gut gelungen, manchmal klingt der Klargesang noch etwas unsicher auf der Brust, aber das ist nichts, was nicht mit etwas Erfahrung sicherlich bald behoben wird. "Morgentaunebel" vereint gut gelungen alle Tugenden: Voranpreschende Teile mit aggressivem Gesang, abgewechselt von atmosphärischen Leadgitarren. Insgesamt bewegt sich das Material zwischen etwas langsamerem Midtempo und etwas aggressiveren Parts, ohne allerdings Hyperblast-Regionen zu erreichen. Nicht alles ist dabei gleichgut gelungen, 'Todesmarsch' z.B. verfehlt sein Ziel der stoisch-epischen Monotonie leider etwas, trotzdem kann "Nebelfall" aber im Großen und Ganzen, gerade auch unter dem Vorzeichen eines Demos, überzeugen. So auch der Sound, in dem das Schlagzeug zwar etwas steril klingt, der aber summa summarum die Instrumente ohne viel zu verwischen präsentiert und dem Niveau vollkommen angemessen ist.
Wenn man das alles so hört, darf man gerne mal an AMON AMARTH denken, gerade was die Death-Metal-Anteile angeht, angereichert um die Wässer, in denen MINAS MORGUL rumplanschen. Lustigerweise erinnert mich die eine oder andere Leadgitarre an BERGTHRON, wobei man sich stilistisch innerhalb des Genres ansonsten nicht besonders nahe steht und TRIUWINT letztendlich auch nicht die Genialität dieser Legende erreichen können. Mit "Nebelfall" haben TRIUWINT ein respektables erstes Demo abgeliefert, das für Freunde typisch deutschsprachigen Pagan Black Metals durchaus interessant sein könnte. Das ist zwar kein Meisterwerk, wie es HELRUNAR seinerzeit mit ihrem Frühwerk "Grátr" ablieferten, sicher aber ein mit Herzblut und Sorgfalt komponierter und eingespielter erster Schritt. Zu besorgen ist das Teil (u.a. auch in einer limitierten Auflage als rotes Tape!) bei der Band via Facebook oder Bandcamp.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Christian Schwarzer