TRIVIUM - Ember To Inferno
Mehr über Trivium
- Genre:
- Progressive Thrash/Death
- Label:
- Lifeforce Records/Soulfood
- Release:
- 14.10.2003
- Inception, The Bleeding Skies
- Pillars Of Serpents
- If I Could Collapse The Masses
- Fugue (A Revelation)
- Requiem
- Ember To Inferno
- Ashes
- To Burn The Eye
- Falling To Grey
- My Hatred
- When All Light Dies
- A View Of Burning Empires
Was haben wir denn hier? Eine Truppe aus dem sonnigen Florida, die nach gerade mal einem Demo (2002) hiermit ihre Debütscheibe vorlegt. TRIVIUM sind laut eigener Homepage und Bandinfo ein Trio, während auf der Homepage der Plattenfirma Lifeforce Records von einem Quartett (inkl. zweitem Gitarristen) die Rede ist. Aber ob sie nun zu dritt oder zu viert sind, "Ember To Inferno" ist so oder so eine erstklassige Scheibe geworden.
Gespielt wird eine abwechslungsreiche und interessante Mischung aus hauptsächlich Thrash und Death Metal, die aber immer wieder auch mit anderen Versatzstücken kombiniert wird. Da sind Metalcore-Anleihen zu vernehmen (z.B. bei 'Pillars Of Serpents') und sogar progressive Klänge kann man herauszuhören, u.a. bei dem großartigen 'If I Could Collapse The Masses'. So interpretiert man den Bandnamen TRIVIUM (lateinisch, ungefähr: dreifache Kreuzung) dann auch als Dreieinigkeit aus Thrash Metal, Death Metal und Metalcore.
Die Songs sind teilweise ziemlich lang ausgefallen, wirken aber nie langatmig, sondern können wie beispielsweise das siebenminütige 'To Burn The Eye' durch Vielseitigkeit und schlüssige Arrangements überzeugen. Gerade die Variabilität, die bei weitem nicht nur das stilübergreifende Herangehen umfasst, ist das herausragende Element von "Ember To Inferno". Da ist einfach alles vorhanden, was man sich auf einem Metalalbum nur vorstellen kann - Hochgeschwindigkeitsgeknüppel, treibende Midtemporiffs, ruhige und melodische Töne, starke und vielseitige Vocals, coole Soli, gefühlvolle Instrumentals, variables Drumming; und das alles fügt sich zu einer kompakten und logischen Einheit zusammen.
Aber noch ein Wort zum Gesang von Matt Heafy, von welchem ich besonders beeindruckt bin. Dieser hat sowohl rüdes Thrash-Gebrülle als auch Clean Vocals, die mich sogar etwas an DREAM THEATER erinnern, auf dem Kasten und bringt beides glaubhaft und erstklassig rüber. Besonders die melodischen Clean Vocals (an dieser Stelle sei einmal mehr das packende 'If I Could Collapse The Masses' erwähnt) geben den Songs ein eigenes und alles andere als gewöhnliches Gesicht, da sie sich kaum mit den Clean Vocals anderer Thrash- oder Death Metal-Bands vergleichen lassen. Bei TRIVIUM ist der Unterschied wirklich extrem, es klingt so, als wären zwei vollkommen verschiedene Sänger am Werke, so dass immer wieder eine komplett andere Atmosphäre erzeugt wird. Auch dadurch wirkt die Musik so vielschichtig.
Die Songs sind sehr geschickt arrangiert und setzen sich unverzüglich im Hirn fest. Somit kann man Eingängigkeit und musikalische Klasse als die anderen hervorstechenden Vorzüge der Scheibe neben der Variabilität bezeichnen. "Ember To Inferno" ist eines dieser Alben, bei dem man schon fast automatisch erneut auf den "Play"-Knopf drückt, sofort nachdem der letzte Song verklungen ist. Ich habe jedenfalls schon lange nicht mehr ein so eigenständiges und fesselndes Debütalbum gehört. Respekt.
Fazit: Dynamisch, vielseitig und packend - so kann man die Musik von TRIVIUM umschreiben. Eine sehr interessante und empfehlenswerte Angelegenheit, die hoffentlich auf viele offene Ohren trifft und der Band die verdiente Aufmerksamkeit beschert. Alles in allem eine sehr erfrischende Scheibe. Ich bin entzückt...
Anspieltipps: If I Could Collapse The Masses, Requiem, To Burn The Eye, My Hatred
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer