TROOPS OF DOOM, THE - A Mass To The Grotesque
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/24
Mehr über Troops Of Doom, The
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Alma Mater Records
- Release:
- 31.05.2024
- Solve Et Coagula (Introduction)
- Chapels Of The Unholy
- Dawn Of Mephisto
- Denied Divinity
- The Impostor King
- Faithless Requiem
- Psalm 7_8 - God Of Bizarre
- Terror Inheritance
- The Grotesque
- Blood Upon The Throne
- Venomous Creed
Oh yes - der Geist der alten SEPULTURA-Platten ist lebendiger denn je zuvor!
Eigentlich könnte man an dieser Stelle konsequent abkürzen: Wer auf die ersten drei SEPULTURA-Releases abfährt, die Max und Iggor zuletzt noch einmal neu eingespielt haben, kann die beiden bisherigen Alben von THE TROOPS OF DOOM eigentlich blind kaufen - und damit auch den zweiten Release der brasilianischen Old-School-Kapelle, bei der mit Jairo Guedz der erste Leadgitarrist der südamerikanischen Legende, eine wichtige und auch einflussreiche Figur der damaligen Thrash-Szene, das Heft in der Hand hält.
Klangtechnisch ist "A Mass To The Grotesque" nämlich ein würdiger Nachfolger zu "Morbid Visions" und "Schizophrenia", und auch damit ist alles gesagt, weil hier vom Gitarrensound bis hin zun den dreckigen Grooves alles an die immer noch unterschätzte Frühphase von SEPULTURA erinnert, die Guedz entscheidend mitgeprägt hat. Nun könnte man sicherlich behaupten, der Mastermind von THE TROOPS OF DOOM würde sich ausschließlich auf den Lorbeeren ausruhen, die er gemeinsam mit seinen damaligen Mitstreitern erarbeitet hat, doch der tatsächliche Output und die damit verbundene Rückbesinnung auf den 80s-Sound einer der nach wie vor wichtigsten Kapellen des extremeren Metals ist so stark in Schale geworfen, dass man gerne wieder seine verwaschenen Shirts auspacken mag, die Kutte darüber streift und im rumpeligen Takt mitwippt, wenn Nummern wie 'The Grotesque' oder das grandiose 'Dawn Of Mephisto' diese ungestüme und zugleich unnachahmliche Rhythmusarbeit in den Fokus rückt.
Sicherlich mag es so sein, dass der Geist der brasilianischen Kulttruppe hin und wieder zu stark über "A Mass To The Grotesque" wacht, aber wem will man es verübeln, dass er in seinem vermeintlichen zweiten Frühling wieder diese Vibes auspackt und Thrash Metal genau so zelebriert, wie es der Cavalera-Clan seinerzeit erfolgreich getan hat? Und mit dem Hintergrundwissen, dass der flotte Abriss, den THE TROOPS OF DOOM auf "A Mass To The Grotesque" anbietet, die alte Schule so authentisch und auch mit Blick aufs Songwriting so genial wiederbelebt, dass man Original und (vermeintliches) Tribute nicht mehr auseinanderhalten kann, ist ohnehin alles geregelt.
Dieses Album entführt seine Hörerschaft zurück in eine Zeit, als Thrash und Death Metal erstmals einen erfolgreichen Schulterschluss geübt haben, und das auf einem Level, der jeden "Arise"-Liebhaber sofort auf die Knie zwingen sollte. Aus unerfindlichen Gründen ist diese Band immer noch als Plagiat verschrieen. Eine souveräne Partie "A Mass To The Grotesque" sollte dieses Urteil sofort beheben und die Fäuste mit so viel Energie in die Luft bringen, dass man schon jetzt vom Fabel-Package THE TROOPS OF DOOM/THE CAVALERA CONSPIRACY träumen möchte. Geil, dass es so etwas noch gibt!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes