TRYNITY - The Story Of One
Mehr über Trynity
- Genre:
- Metalcore / Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.03.2018
- And So It Begins...
- And Here's To Life
- Trynity
- Voyager
- Hometrail
- Ritual
- Voices
- Black Heart
- Sinister
- Dear You
- Heavy Eyes
Moderne Geschichtenerzähler
Lichtblicke gibt es in Chemnitz dieser Tage nur wenige; während die Stadt Schauplatz einer politischen Diskussion und einer lange verschleppten Eskalation geworden ist, hat sie einen traurigen Klang bekommen, der sich in den nächsten Wochen und Monaten wohl auch nicht wieder so leicht harmonisieren lässt.
Die Musiker von TRYNITY, ebenfalls dort ansäsig, haben sich bei der Erstellung ihres neuen Albums wahrscheinlich noch keine großen Gedanken über politische Dramen gemacht, sondern einfach die Zeit im Studio genossen, um ein richtig starkes Konzeptalbum zu entwerfen. In "The Story Of One" entwirft die Band einen fünfteiligen Erzählstrang, der als Dach über den relativ typischen, aber dennoch erfrischenden Modern-Metal-Kompositionen steht und die Platte auch ein wenig zusammenhält. Musikalisch indes ist die Band, die eigentlich aus den Trümmern von LAST CHANCE TO DIE hervorgegangen ist, im üblichen Umfeld diverser zeitgemäßer Melo-Death-Kapellen unterwegs und mischt die bekannten Einflüsse mit nicht allzu brachialem Metalcore, weshalb man sich hin und wieder auch an BULLET FOR MY VALENTINE erinnert fühlt.
Was macht TRYNITY dann überhaupt anders als die tausend Newcomer, die Jahr für Jahr die Szenerie aufmischen? Die Antwort ist einfach und auf den ersten Blick unbefriedigend: kaum etwas! Aber es ist einmal mehr die Präsentation, die den Unterschied und am Ende auch eine Menge Spaß macht. Die Band hat spürbar Bock, sie tritt entschlossen auf und bringt auch das Handwerkszeug mit, um sich der internationalen Konkurrenz zu stellen. Vor allem die Gitarrenarbeit und die Vocals haben High-Class-Format, wohingegen das Songwriting zwar auf vertrauten Schemata aufbaut, sich mit vielfältigen Ansätzen aber dennoch in die Eigenständigkeit kämpft.
Im Grunde genommen ist "The Story Of One" deshalb auch ein astreines Album, das lediglich hin und wieder mit dem Originalitätsproblem beschäftigt ist, dort aber nicht derart einschneidend beschränkt wird, dass es ein Problem von Dauer bleibt. Wer Metalcore melodisch mag, sollte die Band mal kontaktieren und sich sein eigenes Exemplar von "The Story Of One" sichern - verkehrt macht man da nämlich nix!
Anspieltipps: Voyager, Sinister, Heavy Eyes
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes