TSATTHOGGUA - We Are God
Mehr über Tsatthoggua
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Osmose
- Release:
- 31.05.2024
- Master Morality
- Vorwärts Vernichter
- The Doom-Scrawl Of Taran-Ish
- I Drive My Dogs (To Thule)
- True Black Love
- No Paradise For Human Sheep
- Gloria Extasia
- We Are God
- Pechmarie
Bekloppte an die Macht!
Zieht den Leder-Einteiler an, Freunde des Exzesses und der expliziten Lyrik. Wer im Geschichtsbuch nach deutschem Underground-Black-Metal der 90er sucht, wird spätestens im Kapitel zu Cover-Artworks auf TSATTHOGGUA stoßen. Die selbsternannten BDSM-Black-Metaller waren schon immer schräg drauf und wer die künstlerische Pracht von "Hosanna Bizarre" einmal gesehen hat, wird sie vermutlich auch nicht wieder vergessen. Nach dem zweiten Album "Trans Cunt Whip" und der EP "German Black Metal" war erst einmal Schluss im schwarzmetallischen Folterkeller, sodass die Ankündigung eines neuen Albums doch überraschend kam.
"We Are God" deutet schon mit seinen Songtiteln an, die konsequente Fortsetzung des Frühwerks zu manifestieren. Obwohl ich mangels vorliegender Lyrics nicht weiß, was der 'Pechmarie' geschieht oder auf welche menschlichen Abgründe sich 'Vorwärts Vernichter' bezieht, ist die Marschroute klar. Auch die Musik geht kein Risiko ein. Klanglich passt das Material eher zum deutlich "besser" produzierten Zweitling, hat es doch eine dick aufgetragene Produktion bekommen. Im Fall des Schlagzeugs ist es mir sogar etwas zu viel des Guten, bei TSATTHOGGUA triggern halt viele Dinge.
Musikalisch sind hier jedenfalls alle richtig, die es hart und schnell mögen (ähm, also musikalisch natürlich). "Keine Gefangenen machen" war schon immer das Motto des Lack-Quartetts. Meistens im höchsten Gang auf IMPALED NAZARENE-Niveau unterwegs, entwickeln sich auch 'No Paradise For Human Sheep' , 'Master Morality' und andere zu kompromisslosen Abrissbirnen, die in bestimmten Kreisen sicherlich als romantische Hintergrundmusik zum unverfänglichen Kennenlernen dienen. Zwar bietet "We Are God" auch langsamere akustische Penetration, zu meinen Faves gehören die Handbremsen-Tracks aber nicht.
Also, wem der übliche Black Metal zu konformistisch geworden ist und wer sich nach Zeiten sehnt, in der diese Musik noch anrüchig war, der kauft sich die neue TSATTHOGGUA. Wer Lovecraft-Fan ist und sich durch die BDSM-Attitüde nicht unsittlich mental berührt fühlt, hat an der einen oder anderen Referenz bestimmt auch Freude.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher