TUBAL CAIN - Slime Abyss
Mehr über Tubal Cain
- Genre:
- Heavy Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Darkness Shall Rise Productions
- Release:
- 27.02.2025
- Slime Abyss
- Tomb Of The Ancient King
- Screams Of Crimson
- Filth By The Damned
- Daemon Star
- Night Of The Hawkwitch
- Ghost Tower
- The Winds Of Limbo
- Drifting To The Black Sun
CELTIC FROST und SANCTUARY als Gemisch? Kann funktionieren!
Egal was sich Alex und Kristine Drake auch in den Kopf gesetzt haben mögen und inwieweit ihr gemeinsames Projekt TUBAL CAIN dabei als perfekter Begleitsoundtrack für einen Road Trip auf LSD funktionieren soll, erschließt sich mir - vielleicht auch mangels intensiver Feldstudie - nicht. Stattdessen hat das Ehepaar seine okkulten Fantasien in einen eigenwilligen Classic-Metal-Kontext gepackt, der mit seiner rauen schwarzmetallischen Note sicherlich auch die finstere Fraktion begeistern sollte, musikalisch aber dennoch sehr tief in den 80s verwurzelt ist - und diese Tatsache macht das neue Album dann auch direkt sehr spannend. Offensichtlich sind die beiden Drakes nämlich bekennende Verfechter der ersten beiden IRON MAIDEN-Alben, denen man im Gitarrensound von 'Slime Abyss' und 'Screams Of Crimson' vonn Anfang an huldigt. Doch auch AGENT STEEL, SANCTUARY und MEGADETH ('Filth By The Damned') scheinen regelmäßig auf der inspirativen Agenda zu stehen, wenn die beiden Herrschaften rauen, ursprünglichen Black Metal mit Komponenten aus US Metal und NWoBHM verbinden, denn genau das geschieht zu weiten Teilen auf diesem recht speziellen Werk.
Die alles entscheidende Frage lautet nun jedoch, ob TUBAL CAIN die sich hierdurch ergebenden Kontraste in den Griff bekommt, ob die Symbiose funktioniert und ob VENOM, CELTIC FROST und die Urväter des britischen Edelstahls auch wirklich zusammenpassen, und dies kann man nach anfänglicher Skepsis zunehmend lautstärker bejahen. Das gemeine, aber dennoch hymnische 'Drifting To The Black Sun' und das majestätische 'Night Of The Hawkwitch' bleiben hier keinen weiteren Beweis schuldig, aber auch die eher traditioneller orientierten Rohlinge in der ersten Hälfte von "Slime Abyss" machen mitsamt ihres kauzigen Sounds reichlich Freude und können trotz aller sich dabei bietenden Klischees voll und ganz überzeugen. Selbst das akustische Instrumental 'The Winds Of Limbo' mit seinen deutlichen DIO-Tendenzen passt hier gut ins Bild, bietet einen angenehmen Gegenpart und initiiert schließlich das finale Augenzwinkern, das ohnehin über dieser kompletten Veröffentlichung steht.
"Slime Abyss" mag ein echter Sonderling sein, der sich relativ reichhaltig bei diversen Kult-Acts bedient, doch der Sound bleibt trotz allem eigenständig, die Ideen sitzen und dieser räudige 80er-Flair ist letztlich das i-Tüpfelchen eines vielleicht sonderbaren, aber dennoch lohnenden Releases!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes