TULPA - Temple Of Wounds
Mehr über Tulpa
- Genre:
- (Post/Crust) Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Folter Records (Alive)
- Release:
- 12.04.2024
- Scatter My Ashes...
- Healing
- Temple Of Wounds
- No One Wins
- Drops Of Silence
- Syskäathr
- Zerotonin
- Buried In A Hourglass
- ...In The Ahr
Schwermut in Tönen und Takten.
Im Black Metal führen nicht unbedingt alle Wege nach Rom, beziehungsweise nach Parma. Dort residiert die italienische Band TULPA, deren Gitarrist Kyoo Nam Rossi schon bei FORGOTTEN TOMB und CARONTE im Einsatz ist. TULPA reiht sich nicht in die Riege gleichklingender BM-Acts ein, die man auch auf Albumlänge kaum auseinanderhalten kann. Vielmehr schmückt das Quartett seine Songs mit postmetallischen Einwürfen, crustigen Riffs und einer durchweg rockigen Attitüde aus. "Temple Of Wounds" heißt das neue Album der Südeuropäer, die uns hier neun Songs in bestem Klangbild präsentieren.
Das auf ein Intro folgende 'Healing' bietet eine gute Orientierungshilfe, für diejenigen, die wissen wollen, wie TULPA klingt. In knapp sechseinhalb Minuten gibt es mehrere Tempowechsel, direkt ins Ohr strömende Gitarrenwände und den markanten Gesang von Allessandro Coletta. Insbesondere ihm ist es zu verdanken, dass die tagträumerischen Anwandlungen des Quartetts nicht in die Beliebigkeit abdriften. Eine Gefahr, der für meine Ohren aber auch die meisten Kapellen mit "Post"-Präfix ausgesetzt sind. Wie wir alle wissen, liegt nur ein schmaler Grat zwischen "das Album klingt wie aus einem Guss" und "das tönt alles gleich". Entgegen meines ersten flüchtigen Eindrucks des "Temple Of Wounds" macht es sich die Band nicht im ewig gleichen BPM-Bereich bequem und rattert ihr Programm einfach hinunter. 'Zerotonin' zeigt, dass eine Tremolo-Gitarre sehr wohl stimmungsvoll eingesetzt werden kann. An Atmosphäre hapert es die gesamte Dreiviertelstunde nicht, so viel sei gesagt. Und wem auch der homogene TULPAs noch zu viel war, genießt vielleicht die Beinahe-Stille des abschließenden Funeral-Doom-Outros '...In The Ahr'.
Ein emotionales Album, das sich die Niedergeschlagenheit auf die Schultern geheftet hat. Wer am Ende dieses Albums keine miese Laune hat, bei dem läuft definitiv etwas falsch!
Anspieltipps: Healing, Drops Of Silence
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher