TUMBLEWEED DEALER - Dark Green
Mehr über Tumbleweed Dealer
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 07.02.2025
- A Distant Figure In The Fog
- Sparks Adrift In The Louisiana Nightsky
- A Plant That Thinks It's Human
- Becoming One With The Bayou
- Dragged Across The Wetlands
- Dark Green
- Ghost Dressed In Weeds
- Moss On The Wind
- Body Of The Bog
- A Soul Made Of Sludge
Schwerfälliges Art-Rock-Gebilde mit eigenartigen Manövern.
Mit dezenten Stoner-Anleihen und einem Minimum an psychedelischen Inhalten möchte TUMBLEWEED DEALER auf dem vierten Album eine weitere cinematische Reise starten - leider jedoch ohne entscheidende Höhen und Tiefen. Der stark angeproggte neue Release liefert eine Instrumentaldarbietung mit relativ wenigen atmosphärischen Variationen und bringt das wirklich interessante Handwerk der Truppe aus Montreal gar nicht so richtig zur Geltung - und das ist angesichts der immer wieder neu zur Schau gestellten Eigenschaften einer Scheibe wie "Dark Green" eigentlich ernüchternd.
Doch speziell in der ersten Albumhälfte geschieht hier viel zu wenig. Die Band mag zwar in Sachen Percussions und Gitarrenarbeit einige beachtliche Fragmente kreieren, doch irgendwie will das Ganze nicht bewegen oder gar Stimmung kreieren, so dass "Dark Green" erst mit dem Einsatz von Bläsern in 'Becoming One With The Bayou' und den spacigen Einschüben in 'Ghosts Dressed In Weeds' die erforderliche sphärische Variation erfährt. Doch gerade Letztgenanntes mit seinen kurzen Hip-Hop-Einlagen und dem eigenwilligen Gesang entfernt sich dann so weit vom Kern der Musik, dass ein gewisses Befremden entsteht - und damit ist TUMBLEWEED DEALER am Ende auch nicht geholfen.
Zweifelsohne besteht hier ein gehöriges kreatives Potenzial, das jedoch in einer Kunstform mündet, die für Art-Rock-Liebhaber womöglich etwas aufbieten kann, für den entschleunigenden Hörgenuss, wie er anfangs noch suggeriert wird, nicht wirklich taugt. "Dark Green" zieht stattdessen mit einem etwas größeren Abstand am Ohr vorbei, hinterlässt wenig Charakteristisches und verrennt sich viel zu sehr in verkopften Strukturen. Als Jam-Session für die eigene Befriedigung mag die neue Scheibe den Musikern taugen. Darüber hinaus sollte die Truppe es allerdings schwer haben, neue Hörerschaften zu erschließen - denn dafür müsste die Musik ebenfalls schlüssig bleiben.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes