TURIA - Dor
Mehr über Turia
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Altare Productions
- Release:
- 01.04.2016
- Behoudenis
- Ascese
- Zuiverheid
- Halsstarrig De Dood Tegemoet
Epik und Langatmigkeit im ständigen Infight!
Es lässt sich darüber streiten, ob die episch ausformulierten, musikalischen Depressionen, die TURIA auf dem Debüt veröffentlicht hat (das Original erschien im vergangenen Jahr bereits als Eigenproduktion), wirklich ausreichend tauglich sind, um sich gegen die monumentalen neuen Monster der Szene zu behaupten. Die Niederländer geeben sich auf "Dor" einem verzweifelten Flehen hin, das stellenweise doch arg künstlich in die Länge gezogen wird und nur stellenweise auch jene erhabenen Momente aufstellt, deren Langzeitwirkung auch tatsächlich gesichert ist.
Es sind die ersten Phasen dieses vierteiligen schwarzmetallischen Aktes, die einen gewissen Reiz ausüben, zumal die Black-Metal-Basics hier auch noch deutlicher in den Vordergrund gestellt werden. Doch gerade im zweiten Abschnitt von "Dor" verhallt das Wehklagen zumeist ohne tiefgängige Eindrücke. TURIA gestaltet das Werk hier relativ introvertiert, leider aber auch sehr unbeweglich und ohne echte Tiefe. Speziell das abschließende 'Halsstarrig De Dood Tegemoet' ist mit seiner minimalistischen Instrumentierung verstärkt anstrengend und auch nervenzerfetzend und verliert sich zusehends in seiner finsteren Aura. 'Behoudenis' und 'Ascese' sind da noch von anderer Qualität, teilweise auch imposant aufgebaut, wenngleich auch hier das Ende ein erquickender Augenblick ist, weil die Grundidee der Songs wirklich völlig ausgereizt sind.
Es bedarf schlichtweg einiger zusätzlicher Kontraste, um "Dor" auch komplett zur Entfaltung zu bringen. Doch die Band aus Nijmegen agiert teilweise sehr strukturlos und überlässt der inhaltlichen Beliebigkeit das Feld - und das wirkt sich langfristig verheerender aus, als man zunächst annehmen mag. Black Metal muss einfch mehr sein als Hintergrundbeschallung. Und diesem Anspruch kann TURIA leider nur sehr eingeschränkt gerecht werden.
Anspieltipp: Ascese
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes