TURISAS - Turisas2013
Mehr über Turisas
- Genre:
- Pagan-Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 26.08.2013
- For Your Own Good
- Ten More Miles
- Peace By Peace
- Into The Free
- Run Bhang-Eater, Run!
- Greek Fire
- The Days Passed
- No Good Story Ever Starts with Drinking Tea
- We Ride Together
Der schmale Grat zwischen albern und episch erhaben
Dass TURISAS stets auf der Stelle treten, kann man der Band nun wahrlich nicht vorwerfen. Auf "Stand Up And Fight" wich man zu keiner Zeit von den beliebten Battle-Metal-Trademarks, fügte jedoch viel Epik, Dramaturgie und orchestrale Arrangements in das Unterfangen. Das Ergebnis war ein starkes Album, mit dem die Finnen ihrem Kriegsgott huldigten und mit Volldampf vorausfuhren. Seit diesem Hammerschlag drehte die Band abermals ordentlich am Besetzungskarussell, am Schlagzeug, Bass und Keyboard finden sich neue, mit schwarz-roter Kriegsbemalung versehene Recken. Dieser Umschwung wirkt sich jedoch nicht negativ auf das neue Album aus, im Gegenteil. "Turisas 2013" ist zwar nicht derart überraschend wie der Vorgänger, hat aufgrund des frischen Mannschaftswindes an Klasse, Niveau und Inbrunst noch einmal zugelegt und zeigt eine sechsköpfige Brigade, die spätestens jetzt an der vorderste Front der Liga kämpft.
Was sofort positiv auffällt ist der organische, rohe Sound der Platte. Klang "Stand Up And Fight" noch phasenweise etwas geschliffen, blicken die neun Stücke nun wie barbarische, authentische und wilde Rohdiamanten aus dem TURISAS-Sack. Dank jener natürlichen Produktion kommt ein gewisses Live-Feeling auf, was der Platte ungemein gut tut. Exakt dies ist für mich, gemeinsam mit den Heldenchören der Inbegriff des Battle-Metals. Dementsprechend kommen die Stücke rüber: Man weiß genau, wie jene zukünftig auf der Bühne klingen werden. Seien es nun ungezügelte Songs, die trotz aller Härte ihren Hymnencharakter behalten ('Into The Free', 'Greek Fire' oder 'We Ride Together') oder leicht epische Lobgesänge im mittleren Tempo, die auch die letzten Lebensgeister wecken, wie 'For Your Own Good' oder der Melodiehammer 'The Days Passed'.
Mit vielen Facetten weiß "Turisas 2013" definitiv zu überzeugen, auch wenn sich ein paar Schwachpunkte eingeschlichen haben: Speziell bei den etwas spaßigeren Stücken (Kritiker würden "albern" sagen) macht TURISAS eine etwas unglückliche Figur. Beispiele hierfür wären 'Ten More Miles' und 'Run Bhang-Eater, Run!'. Bei denen wurde zum einen durch Frauengestöhne oder unnötiges Geklimper ein wenig zu dick aufgetragen und zum anderen hätten die Finnen dort doch lieber anderen Combos den Vortritt lassen sollen.
Doch halten wir einmal fest: Produktion top, Spielfreude top, Stücke größtenteils gelungen, zumal sich viele live definitiv etablieren werden, sowie eine rundum funktionierende Spielmannstruppe, die weiß, was sie will. "Turisas 2013" wird jeden Anhänger früherer Werke zufrieden stimmen und macht Appetit auf die kommende Heidenfesttour im Herbst mit EQUILIBRIUM, ENSIFERUM und SUIDAKRA. Mit solch einem Opus in der Hinterhand etabliert man sich locker und wird jegliche Hallen, ob groß oder klein, zum Kochen bringen.
Anspieltipps: Into The Free, Greek Fire, The Days Passed
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp