TURMION KäTILöT - Reset
Mehr über Turmion Kätilöt
- Genre:
- Elektro Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 25.10.2024
- Yksi Jumalista
- Päästä Irti
- Pulssi
- Sinä 2.0
- Musta Piste
- Trauma
- Otava
- Se Mitä Et Näe
- Kerran Kuollut
- Puuttuva Naula
- Schlachter
- Reset 7 (Not To Be Continued)
Die verrückten Finnen lassen nicht locker - auch wenn man sie inzwischen ausrechnen kann!
Ob man es nun berechnend nennen mag oder diesen Finnen attestieren will, das eigene Ding konsequent durchzuziehen, muss jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass TURMION KÄTILÖT bereits seit mehr als 20 Jahren die finnische Metal-Szene mit elektronischer Musik unterfüttert und in der Heimat auch einen Status erreicht hat, den sie womöglich in der großen weiten Welt nicht erlangen wird. Von Anfang an hat die Band ihr relativ lebhaftes Gemisch frei von jeglichen Konventionen gestaltet, ist gleichzeitig aber immer leichter zugänglich geworden, so dass man mittlerweile auch darauf abzielt, ein paar flotts Hits einzusammeln. Das könnte in einschlägigen Kreisen auch wirklich gut funktionieren.
Denn würde man eine Truppe wie LORDI mit einigen Musikern der DEATHSTARS austauschen und mal schauen, was man gemeinsam so auf die Kette bekommt, landet man recht schnell in den Sphären von "Reset", dem elften Silberling des nordeuropäischen Sextetts. Dicke Beats treffen hier auf den krümeligen GEsang der finnischen Superstars, vereinzelte Elemente aus dem finsteren Metal werden mit ordentlichen Industrial-Grooves gekreuzt, und jedes Mal wenn die Kontraste beginnen, sich langsam aufeinander abzustimmen, folgt auch schon ein einprägsamer Chorus, der in den meisten Fällen das typische LORDI-Strickmuster ausrollt. Genau diesem Umstand folgt dann auch die berechtigte Eingangsfrage, ob TURMION KÄTILÖT inzwischen mit Berechnung ans Songwriting geht.
Meines Erachtens kann man das auf "Reset" nicht für alle Songs bestätigen, zumal die Refrains nicht einfach nur schmückendes Beiwerk sind, sondern über weite Strecken richtig gut funktionieren. Nummern wie 'Otava' und 'Trauma' erinnern bisweilen sogar an den freakigen Output von BABYMETAL, während MARILYN MANSON, ROB ZOMBIE und eben die DEATHSTARS das etwas rockigere Grundgerüst der Songs auf ihre individuelle Art und Weise mitbestimmen.
Das mag man irgendwie alles schon einmal gehört haben, und zwischendurch fragt man sich oft genug selbst, ob man das jetzt wirklich gut finden möchte. Doch die durchgeknallte Aura der sechs Musizierenden, diese außergewöhnliche Darbietung und eben auch die Chorus-Passagen sorgen für ausreichend Aufhellung, um auch der neuen Scheibe den nach oben gerichteten Daumen zu gönnen. "Reset" erfindet dieses Genre absolut nicht neu, bringt aber einen überwiegend überzeugenden Beitrag, der am Ende auch wieder eines ist: typisch finnisch!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes