TWILIGHT FAUNA - Fire Of The Spirit
Mehr über Twilight Fauna
- Genre:
- Ambient / Folk / Black Metal
- ∅-Note:
- 1.00
- Label:
- Fragile Branch Records
- Release:
- 19.08.2016
- Walking With The Ghost
- A Green Moth In The Mist
- Laying Out The Fleece
- Anointing Oil
- Tongues Of Knowledge
- A Glass Dalia
Viel Anspruch, keine Substanz
TWILIGHT FAUNA ist ein Ein-Mann-Black-Metal-Projekt und dabei eines, das sich an dem sehr akustischen, in den nordamerikanischen Wäldern verlorenen Black Metal orientiert. Leider verirrt sich der Herr Musiker da recht schnell und bringt dann die meiste Zeit damit zu, belanglose Akkorde auf seiner akustischen Gitarre anzuschlagen, als würde er zu Hause gerade die Akkordwechsel im Gitarrenunterricht üben. Wenn ihm das zu langweilig wird, schaltet er die Verzerrung ein und tut - richtig - das Gleiche nochmal. Schlagzeug gibt es so gut wie nie zu hören und wenn, klingt es, als würde der gute Herr sich mal an ein Drumkit setzen und die verschiedenen Trommeln ausprobieren, aber ohne auch nur einmal einen echten Takt zu spielen.
Um das Ganze aufzulockern, gibt es zwischen den einzelnen Stücken diverse Sprachsamples, die auch hin und wieder in den Stücken auftauchen. Dann klingt es, als würde TWILIGHT FAUNA seine Gitarrenübungen bei laufendem Fernseher mitschneiden, um sie sodann als Album zu verkaufen. Und so kommen wir zu den Texten, die glücklicherweise dem Promo-Download beiliegen. Denn TWILIGHT-FAUNA-Mastermind Paul Ravenwood hat sich für "Fire Of The Spirit" ein umfassendes Konzept um die Schlangenrituale einiger obskurer Kirchen in seinen heimatlichen Appallachen ausgedacht. Das Dumme ist nur, dass man von seinem Gesang so gut wie nichts mitbekommt, da er so weit in den Hintergrund gemischt wurde, dass man denken könnte, es wäre Paules Vater, der im Nebenzimmer telefoniert, während der Sohnemann wieder mal bei laufendem Fernseher seine Black--Metal-Riffs und Folk-Akkorde übt.
So ergibt sich das Bild eines Albums, bei dem sich der Künstler vielleicht sehr viel gedacht haben mag, bei dem ihm aber jegliche Fähigkeiten abgehen, seine Idee auch nur im Ansatz umzusetzen. Hier und da sind ein paar Akkordfolgen ganz nett und können eine melancholische Atmosphäre aufbauen, diese verfliegt dann aber auch direkt wieder in schierer Monotonie und Langeweile. Insofern frage ich mich tatsächlich, wer die 210 weiß-gelben Splatter Vinyls kaufen soll, die von diesen sechs Stücken Geräusch produziert werden sollen, ich werde es jedenfalls gewiss nicht tun.
- Note:
- 1.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst