TWILIGHT FORCE - Tales Of Ancient Prophecies
Mehr über Twilight Force
- Genre:
- Symphonic Power Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Escape Music / Germusica
- Release:
- 06.06.2014
- Enchanted Dragon Of Wisdom
- The Power Of The Ancient Force
- Twilight Horizon
- The Summoning
- Whsipering Winds
- Fall Of The Eternal Winter
- Forest Of Destiny
- In The Mighty Hall Of The Fire King
- Made Of Steel
- Sword Of Magic Steel
- Gates Of Glory
Manche Klischees sterben einfach nie aus.
Ein Blick aufs Cover genügt, um zu wissen, wohin die Reise geht. Richtig, TWILIGHT FORCE beehrt uns dem ersten Bandoutput "Tales Of Ancient Prophecies" mit symphonischem Power Metal, daran besteht keinerlei Zweifel. Doch auch wenn das Artwork aus einem Kinderbuch über Drachen hätte entstammen können, ist die Musik der Herrschaften nicht ganz so plakativ und plump, wie man eventuell erwarten mag. Die Melodien sind erhaben, die orchestralen Arrangements durchaus vielversprechend und die Atmosphäre kommt äußerst authentisch. Die Musiker von TWILIGHT FORCE verstehen ihr Handwerk und präsentieren einige qualitativ leckere Köstlichkeiten aus ihrem Süßigkeitensortiment.
Doch bei allem Lob muss man die Hand aufs Herz legen und sagen, dass diese Scheibe im hiesigen Sumpf anderer Power-Metal-Veröffentlichungen untergehen wird. Zu oft erinnern mich die Jungs an andere Bands der Marke SILENT FORCE, RHAPSODY (OF FIRE), SECRET SPHERE, PATHFINDER und VISIONS OF ATLANTIS, man wird also ein gehöriges Problem bekommen, in den kommenden Jahren aus deren Schatten herauszutreten. Versteht mich nicht falsch, die Refrains haben gewiss Ohrwurmcharakter und in Sachen Dramatik macht TWILIGHT FORCE auch niemand so schnell etwas vor. Selbst an das penetrante Organ von Frontmann Christian Hedgren kann man sich nach gewisser Zeit gewöhnen. Doch wirklich neu erfindet die Band das Rad nicht. Da nützt es auch nichts, mit Piano, Cembalo und Violine auf der einen und einen Joakim Brodén als Gastsänger auf der anderen Seite zu prahlen. So gehen zuckersüße Kariesklumpen der Marke 'Enchanted Dragon Of Wisdom', 'Twilight Horizon' oder 'Fall Of The Eternal Winter' trotz ihrer pompösen Art zwar vollkommen in Ordnung, innovativ hingegen ist das nicht. Hinzu gesellen sich die unnötigen Zwischenstücke, die dieses "Adventure-Metal-Album" zwar spannend gestalten sollen, den Spielfluss jedoch alles andere als fördern.
Das zweite Album ist jedenfalls schon in der Mache und Freunde oben genannter Bands dürfen sicherlich ein Ohr riskieren. Gleichzeitig sei aber betont, dass dieser elfteilige Zuckerschock auch Nebenwirkungen mit sich bringen kann. So ist "Tales Of Ancient Prophecies" nur hartgesottenen Symphonic-Power-Metal-Freunden zu empfehlen, alle anderen dürften jedenfalls die Originale bevorzugen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp