TWILIGHT ODYSSEY - Gettysburg / The Endless Days Of A Stranger / Defiler
Mehr über Twilight Odyssey
- Genre:
- Power Metal
- Gettysburg (The Blue And The Gray)
- The Endless Days Of A Stranger
- Defiler
Bereits der Eröffnungskracher dieses Eigengewächses gibt dem Hörer eine eindeutige Richtungsvorgabe: TWILIGHT ODYSSEY fabrizieren treibenden Power Metal mit progressiver Schlagseite und erinnern an ältere FATES WARNING. Das ist ja schon mal nicht schlecht. Müßig zu erwähnen, dass der Fünfer aus Brooklyn dabei nicht die Qualität der Arch-Ära erreicht.
Die Kapelle nun vorschnell als zweitklassige Kopie der Götter abzustufen, kommt allerdings einem Frevel gleich. Bieten die drei Nummern auf diesem Silberling doch erstklassiges Futter für die hungrige Power-Metal-Fraktion.
Vorneweg dominiert Sängerin Pamela Berlinghof mit einer ausgezeichneten Sangesleistung. Hierbei darf man sich nicht durch die spitzen Schreie zu Beginn von 'Gettysburg(The Blue And The Gray)' in die Irre führen lassen. Die Dame vermag im weiteren Verlauf weitaus gemäßigtere Tonlagen überzeugend umzusetzen. Dabei klingt ihr Organ sehr kraftvoll und rau, was den melodischen Nummern sehr gut zu Gesicht steht. Besagter Opener überzeugt mit einer orientalisch anmutenden Gitarrenmelodie, die sich sehr schnell einprägt und höchst originell daherkommt. Überhaupt gelingt es den Jungs, mit gekonnten Songaufbauten immer wieder Überraschungsmomente zu setzen, die das Hörvergnügen lange Zeit aufrecht erhalten. Bei der folgenden Komposition schimmern dann die MAIDEN-Einflüsse, die ja auch bei FATES WARNING nicht von der Hand zu weisen waren, ganz deutlich hervor. Sicherlich auch kein Nachteil, treibt dieser Track doch mit einem zackigen Riff mächtig nach vorne. Zwischendurch gibt es über doppelläufigen Klampfen kurze Doublebass-Attacken und einen mitreißenden Chorus, der zum Mitshouten auffordert. Das siebenminütige 'Defiler' beendet diesen Rundling viel zu früh, belegt aber noch mal eindrucksvoll, dass TWILIGHT ODYSSEY auf dem richtigen Weg sind, sich einen Namen zu machen.
Die Band ist schon seit einigen Jahren aktiv und hat in den Staaten auch schon auf einschlägigen Festivals spielen können. Man muss nun abwarten, ob die Jungs (und die Dame) noch weiteres Material vom gleichen Kaliber in der Schublade haben. Im momentanen Aufwind der Frontfrauen-Bands könnte ich mir schon vorstellen, dass auch TWILIGHT ODYSSEY ihr Stück vom Kuchen abbekommen. Und das, obwohl sie musikalisch doch deutlich härter zur Sache gehen als unsere Chartstürmer. Wait and see.
Anspieltipps: Gettysburg, The Endless Days Of A Stranger
- Redakteur:
- Holger Andrae