TYLER LEADS - Planetary Movement
Mehr über Tyler Leads
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 18.10.2022
- The Rapture
- Red Sun
- Supercharged
- Hold On
- Stone Crusher
- Forever Black
- Deep Space Traveller
- Planetary Movement
- Heavy Eyes
- Hellhounds
Mit Wucht und Köpfchen!
Diesen durch und durch sympathischen Act habe ich bereits auf der 2019er Ausgabe des Rock Hard Festivals in Gelsenkirchen kennen und mögen gelernt. Schon im Juni vor drei Jahren gefiel mir der knackige Heavy Rock mit dezentem Blues-Einschlag und sehr viel Groove richtig gut, machten die Ruhrpottler um Frontmann Johnny Kovacs doch eine mehr als unterhaltsame, tolle Figur. Seitdem sind einige Jahre ins Land gezogen und ein paar nicht so schöne Dinge sind geschehen, doch TYLER LEADS behielt ich stets zumindest in einem Auge und freue mich daher umso mehr, mit "Planetary Movement" das erste Full-Length-Scheibchen der Herrschaften in der Hand zu halten.
Im direkten Vergleich zur Debüt-EP "Stay Ugly" liegen nicht nur fünf Jahre, sondern ganze Welten, da die zehn brandneuen Stücke eine weiterentwickelte und in sich gereifte Mannschaft präsentieren. "Stay Ugly" war ohnehin schon eine recht schmucke Darbietung, doch "Planetary Movement" kann das einstige Niveau locker toppen. Veröffentlicht wird das Album durch eine Crowdfunding-Kampagne, durch die es wiederum der Band möglich war, beinah jeden einzelnen Track der neuen Scheibe als Single mit separatem Musikvideo zu veröffentlicht. Ihr merkt, TYLER LEADS überlässt nichts dem Zufall und greift schon recht früh in der musikalischen Karriere nach den Sternen.
Mit so viel Feuer, Groove und Heaviness dürfen die Recklinghäuser das jedoch auch tun, reiht sich auf "Planetary Movement" doch Ohrwurm an Ohrwurm: Den Anfang macht mit 'The Rapture' ein melodisch-kraftvoller Rocker, der als Heißmacher am Start nicht besser positioniert sein könnte. Das folgende Songduo geht in eine ähnlich gutgelaunte Rock-Richtung, die Rhythmik stimmt, der leichte Blues passt und Johnnys Stimme setzt allem die Krone auf. Insbesondere der Chor in 'Supercharger' geht unter die Haut und könnte zu den letzten Sonnenstrahlen des Sommers kaum besser passen, während 'Red Sun' vor allem live Berge versetzen könnte. Danach zeigen uns die energischen TYLER LEADS-Jungs, wie sie druckvoll-musikalisch zur Querdenker-Szene stehen ('Hold On'), haben mit 'Stoner Crusher' einen richtig fetten Hit am Start, ehe sie danach auch ruhigere, nachdenklichere Töne anstimmen. Insbesondere das Video zu 'Forever Black' möchte ich euch an dieser Stelle ans Herz legen.
Die letzten Songs hingegen sind wieder heavy as fuck: 'Deep Space Traveller' und 'Planetary Movement' reißen mit, lassen die Luftgitarren aufleben und haben diese bockstarke Rhythmik in sich, die mich schon auf dem Rock Hard Festival 2019 begeisterte. Und dass das TYLER LEADS-Quintett den Heavy-Rock-Teller bis zum letzten Bissen aufgegessen hat, beweisen uns abschließend 'Heavy Eyes', das seinem Namen alle Ehre macht, und 'Hellhounds', das den unwiderstehlichen Drang erweckt, "Planetary Movement" nochmals von Beginn an aufzulegen.
Richtig, teilweise machen die Songs inklusive ihrer knackigen Melodien, dieser tollen Gesangsparts, der für ein Debüt doch bemerkenswerten Texte und des bockstarken Grooves nahezu süchtig. Ich habe in den letzten Jahren viele Debütalben gehört und gut Ding will bekanntlich Weile haben. So sind fünf Jahre für ein Debüt vollkommen legitim, wenn es am Ende des Tages so klingt wie in diesem Fall. Die TYLER LEADS'sche Herangehensweise an "Planetary Movement" ist gut durchdacht und bringt die Band in aller Munde. Dazu kommen das tadellose Gespür für abwechslungsreiche und spannende Arrangements und eine Band, die heiß ist wie Frittenfett. Leute, bringt diese Songs auf die Bühne und es wird nicht beim Opening-Gig fürs Rock Hard Festival bleiben. Diese Band namens TYLER LEADS ist für Größeres bestimmt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp