TYSON - Counterparts
Mehr über Tyson
- Genre:
- Crossover/Hardcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Obey Records
- Release:
- 31.12.2013
- Prologue
- Counterparts
- Bullet In Your Mouth
- The Storm
- Last Rebellion
- Sleep Of The Just
- Atomic Boy
- Reflections
- All The Pain
- House Of Fire
- Intoxication
- When I Come Home
- Social Swing Bomb
Der Metal-Wolf im Hardcore-Pelz
Über Metalcore wird nicht nur in der Metalszene kontrovers diskutiert, auch einigen Hardcore-Enthusiasten, geht es auf die Nerven, dass sich so mancher Möchtegern-Brüllaffe ein schwarz-buntes Shirt überstreift und seine Mischung verschiedener harter Stile als Metalcore oder Metallic Hardcore verkaufen will.
Ob solche Kritiker auch mit TYSONs neustem Werk "Counterparts" ein Problem haben, weiß ich nicht. Denn man kann nicht abstreiten, dass Metal-Bands wie PANTERA oder (neuere) ENTOMBED im Sound wiederzufinden sind. Auch Göteborg-Gitarren der Marke (ältere) IN FLAMES sind hier zu entdecken. Besonders stark ist dieser Eindruck bei 'The Storm', das durch seinen Mix aus klaren Vocals und Shouts die Metalcore-Warnleuchten angehen lässt. Und auch wenn ich sagen muss, dass ich ansonsten nichts mit einer modernen Vermischung aus Hardcore und Metal am Hut habe, schafft es das Album mich doch auf seine Art zu überzeugen. Gerade bei 'Last Rebellion' besticht der eingängige Chorus und auch der Energiefaktor wird konstant hochgehalten. Auch die gelegentlich durchblitzende Rock'n'Roll-Schlagseite überrascht positiv durch Groove und gute Rhythmusarbeit.
Negativ stößt zwar auf, dass man sehr viele Riffs bereits bei anderen Bands gehört hat und so manche Passage komplett anderen Songs entlehnt klingt. Dafür ist der Longplayer andererseits auch wieder sehr abwechslungsreich und ein knapp 90 Sekunden langer Thrashcore-Einschub wie 'Atomic Boy' wurde beispielsweise geschickt platziert. Es ist nur schade, dass der Hardcore-Anteil etwas zu kurz kommt. Hier hat man zwar Groove Metal, Thrash, Melo-Death und auch Metalcore vereint, aber so ein old-schooliger HC-Chorus (der auch mal etwas melodischer sein darf) kommt zu selten vor. Gerade diese Momente sind es nämlich in denen TYSON Eigenständigkeit und das eigene Potenzial offenbart.
TYSON ist im Grunde eine richtige gute Band, die ihr Potenzial nur noch nicht ganz ausgeschöpft hat. Die Produktion ist zwar schon ein echtes Brett und viele Songs hauen ordentlich rein. Dennoch stößt das Riff-Recycling etwas auf und hinterlässt einen etwas bitteren Nachgeschmack. Mit noch mehr eigenen Ideen kann diese Truppe noch einiges erreichen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner