TZADOK - We Are Tzadok
Mehr über Tzadok
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 06.12.2024
- Redeemer Man
- We Are Tzadok
- Feel The Blood
- Andromeda
- Alone
- The Miracle
- The Return
- Tzevaot
Etwas zu viel Krach im Melodic-Metal-Wonderland.
Etwas mehr stilistische Klarheit hätte dem zweiten Album von TZADOK sicherlich gut getan, denn ab und zu verrennt sich die mexikanische Power-Metal-Truppe noch in einige unsortierte Thrash-Arrangements, die dazu auch noch mit ein bisschen Keyboard-affinem Modern-Metal-Gehabe entfremdet werden. Dabei kann die Band auf ihrem Wormholedeath-Debüt "We Are Tzadok" vor allem in den melodischen Parts immer wieder glänzen: Die Hooklines sind teilweise richtig stark, die flotteren Leads gehen gut ins Ohr, und auch die etwas groovigeren Fragmente passen prima ins Bild und gönnen der Scheibe das erforderliche Maß an Abwechslung.
Doch zur Mitte des Album beginnen die Lateinamerikaner plötzlich damit, experimentelle Ansätze zu fahren, harschere Vocals einzustreuen und sich immer weiter vom eigentlich Kurs wegzubewegen, ohne dabei wirklichen Profit zu erzielen. Denn zweifelsohne sind die besten Momente auf "We Are Tzadok" genau diejenigen Parts, in denen es klassisch-melodisch zugeht und man zwar auf vertrauten, aber gut ausbalancierten Elementen beharrt. Einen Ohrwurm wie 'Redeemer Man' oder das getragene 'The Miracle' mag sicherlich kein Liebhaber einprägsamen Melodic Metals von der Bettkante schubsen; 'Feel The Blood' und 'The Return' pendeln sich hier ebenfalls prima ein, und wenn sich dann auch noch die deplatzierten Growls vom Acker machen, sind die Ansätze für verdiente Kritik eigentlich wie weggewischt.
Doch diesen Gefallen will uns TZADOK diesmal noch nicht tun und liebäugelt leider mit einem etwas wilderen Genre-Mix, der seine Reize aber nicht wie gewünscht ausspielen kann - zumindest dann nicht, wenn vermeintliche Heavyness den Horizont des Outputs erweitern soll. Dennoch bleibt zum Schluss eine ganz angenehme, hörenswerte und trotz der genannten Einschränkungen unterhaltsame Platte bestehen. Die Mexikaner haben ihre Qualitäten und wissen auch gelegentlich zu glänzen, sollten in Sachen stilistische Homogenität aber noch mal draufpacken, um künftig auch durchweg überzeugen zu können.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes