UFO - You Are Here
Mehr über UFO
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Steamhammer/SPV
- Release:
- 16.02.2004
- Daylight Goes To Town
- Black Cold Coffee
- The Wild One
- Give It Up
- Call Me
- Slipping Away
- The Spark That Is Us
- Sympathy
- Mr. Freeze
- Jelloman
- Baby Blue
- Swallow
Vor jeder neuen Veröffentlichung und/oder Tour von UFO stellt sich ganz automatisch die Frage, ob denn Michael Schenker wieder bzw. immer noch dabei ist. Nun, im Fall von "You Are Here" war bereits lange im Vorfeld bekannt, dass dem nicht so sein wird. Und das ist gut so. Natürlich steht außer Frage, dass Herr Schenker einer der begnadetsten Rock-Gitarristen ist, die jemals auf diesem Planeten gewandelt sind, und mit Götteralben wie z.B. "Lights Out", "Obsession" oder "Phenomenon" von UFO, "Lovedrive" von den SCORPIONS und seinen diversen Scheiben als MICHAEL SCHENKER GROUP unvergessliche Meisterwerke in Sachen Hard Rock abgeliefert hat. Aber auch wenn die letzten Alben von UFO immer noch hochklassigen Rock geboten haben, war doch eine gewisse Ermüdungserscheinung zu verspüren, ganz besonders bei der vor knapp zwei Jahren erschienenen "Sharks", die trotz einiger toller Songs nicht richtig zünden wollte und irgendwie leidenschaftslos klang.
Mit "You Are Here" ist alles anders und doch auch alles beim Alten. Zwölf Songs mit coolem, relaxtem, hochwertigem Hard Rock, allesamt mit Power und Leidenschaft und jeder Menge Melodie. Wie gehabt thront über allem die unverwechselbare und einzigartige Stimme von Phil Mogg, seit nunmehr über 30 Jahren eines der hauptsächlichen Alleinstellungsmerkmale von UFO. Aber sie klingt auch wieder frischer und lebendiger als zuletzt auf "Sharks". Eventuell ist dies auch ein Verdienst der Neueinsteiger Vinnie Moore an der Gitarre und Jason Bonham am Schlagzeug. Zumindest äußert sich Mogg dahingehend, dass die Zusammenarbeit mit beiden ihm wahnsinnigen Spaß gemacht hat und die Atmosphäre im Studio nicht relaxter und besser hätte sein können. Das Ergebnis scheint ihm Recht zu geben.
Auf "You Are Here" ist alles zu finden, was der Fan von einem UFO-Album erwartet. Heavy Groover, klassische Rocker und einfach schöne, kitschfreie Balladen, vorgetragen von Könnern ihres Fachs. Besonders erwähnenswert sind dabei die genialen "The Wild One" und die mitreißende Nummer "Give It Up", bei der man fast automatisch die Beine grätscht und die Luftgitarre, frei nach Spinal Tap, rhythmisch im Rechts-Links-Wechsel schwenkt. Aber auch Balladen wie "Slipping Away" und der heftigere Stampfer "The Spark That Is Us" überzeugen genauso wie das abwechslungsreiche, bluesige "Mr. Freeze", an dem auch Vinnie Moore mitgeschrieben hat.
Der von Tommy Newton produzierte, wuchtige Sound könnte nicht besser passen, vor allem Pete Way am Bass kommt diesmal weit knackiger durch als auf vergangenen Scheiben.
Eine absolut runde Sache, auch wenn die letzten Songs der Scheibe nicht ganz das hohe Einstiegsniveau halten können. Das alte Raumschiff fliegt wieder, und zwar ohne eine Spur von Rost oder Materialermüdung. Und wer sich davon live-haftig überzeugen will, hat dazu auf der Deutschland-Tour im März Gelegenheit.
Anspieltipps: The Wild One, Give It Up, Slipping Away, Mr. Freeze
- Redakteur:
- Klaus Coltrane