U.D.O. - Mastercutor Alive
Mehr über U.D.O.
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- ZYX
- Release:
- 26.09.2008
- 01. Mastercutor
- 02. 24/7
- 03. They Want War
- 04. The Bullet And The Bomb
- 05. Midnight Mover
- 06. Vendetta
- 07. Mission No. X
- 08. Midnight Highway
- 09. The Wrong Side Of Midnight
- 10. Breaker
- 11. Guitar Solo
- 12. Princess Of The Dawn
- 13. One Lone Voice
- 14. Winter Dreams
- 01. Living For Tonite
- 02. Thunderball
- 03. Drum Solo
- 04. Man And Machine
- 05. Animal House
- 06. Metal Heart
- 07. Holy
- 08. Balls To The Wall
- 09. Fast As A Shark
- 10. Burning
- 11. Outro
- 12. I´m A Rebel
Neuigkeiten aus dem Hause U.D.O. sind generell was Feines, da es sich im Schaffensbereich des tarnanzuggetrimmten Kampfzwergs ausschließlich um Qualitätsarbeit handelt. Wenn es sich, wie im vorliegenden Fall, um einen Jubiläumsmitschnitt zum 20-jährigen Bandbestehen mit satten 25 präsentierten Songs handelt, die selbstredend mit ungeheurer Power und jeder Menge Dreck ins Rund geblasen werden, ist es gleich doppelt so spannend für mich zu erleben, ob der kleine Mann mit der Reibeisenröhre auch nach seiner fast schon biblischen Szenezugehörigkeit den metallischen Aufwind im Rücken spürt. Und? Der Aufwind bläst auch anno 2008 klein Dirkschneider nach wie vor straight forward! Es ist einfach schön zu wissen, dass uns Udo noch immer nicht Müde des Solinger Stahls ist, der ihn zur Legende reifen lies. Solinger Stahl? Natürlich ist hier die Rede von seiner Ur-Combo ACCEPT, die wie kaum eine andere deutsche Band den Begriff Heavy Metal mit definierte und deren einzig legitimer Erbe Herr Dirkschneider ist.
Aber nun zur Scheiblette und den harten Fakten: Mitgeschnitten in Tuttlingen beweisen U.D.O. beim Jubiläumsgig ihre unglaubliche Tightness und Dynamik, die in jeder dargebotenen Note unstatisch, frisch und quicklebendig zwischen drückendem Heavy Metal und ausschweifendem Feeling wechselt. Häufig geht es strack nach vorne und direkt in die Fresse ('The Bullet And The Bomb’), doch ebenso häufig ziehen einem U.D.O. mit unglaublich gefühlvollen Versionen ihrer Hymnen Gänsehäute übers Skelett ('Winter Dreams'). Jawoll, sehr geil! Ebenso geil ist der Sound, der heftig fett ballert und vor allem erdig, fast schon dreckig aus den Boxen knarzt. Dennoch kann man jedes Instrument sehr differenziert heraushören. Aber leider ist nicht alles Gold, was glänzt, denn gerade Mister Dirkschneider himself beschert zumindest mir den einzigen Sprung in der Schüssel, wobei das Manko keines ist, bei dem man die Welt dem Untergang geweiht sehen müsste. Leider ist Udo nun auch nicht mehr der Jüngste und singt wie viele seiner älteren Kollegen (Halford, Dickinson etc.) die Klassiker ('Balls To The Wall’, 'Fast As A Shark’, 'Metal Heart’ etc.) mit deftig runter getrimmten Vocallines und geänderten Melodiebögen. Klar kommt Herr Dirkschneider nach nunmehr 30 Jahren im Geschäft nicht mehr in höchste Sphären, aber für mich ist es schon gewöhnungsbedürftig, teilweise lineare Vocals ohne jegliche Harmonien aus Udos Mund zu hören. Naja, man kann halt nicht alles haben…
"Mastercutor Alive“ ist trotz der leichten Abzüge in der B-Note eine geile Livescheibe ohne Ausfälle, einer starken Setlist und einer Band, die wie ein Uhrwerk vor sich hin böllert; und der man die Leidenschaft und das Herzblut, mit dem jeder einzelne Musiker bei der Sache ist, in jeder Rille anhört. Zu den Songs an sich muss eigentlich nix mehr gesagt werden oder? Ein mitreißendes und gefühlvolles 'They Want War', ein sich stetig steigerndes, spannungsgeladenes 'Princess Of The Dawn', die alles zermalmenden 'Man And Machine' und 'Holy', das brachial riffende 'Animal House' oder die drahtig rockenden Rausschmeißer 'Burning' und 'I'm A Rebel': Alles Gründe für eine Anschaffung von "Mastercutor Alive"! Dann lasst euch mal nicht aufhalten.
Anspieltipps: ''They Want War', 'The Bullet And The Bomb', 'Princess Of The Dawn'
- Redakteur:
- Alex Straka