U.D.O. - Metallized
Mehr über U.D.O.
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- AFM
- Release:
- 07.12.2007
- Holy
- Heart Of Gold
- Animal House
- Cut Me Out
- They Want War
- Cry Soldier Cry
- In The Darkness
- Man And Machine
- 24/7
- Trainride In Russia
- Independence Day
- Thunderball
- Shadow Maker
- Terror In Paradise
- Balls To The Wall
- Bullet And The Bomb
<br />
Ihn als Messias zu bezeichnen wäre vielleicht ein bisschen vermessen. Dennoch hat mich seine raue Stimme, und da werde ich mit Sicherheit nicht der einzige sein, stark auf meiner persönlichen Karriere im Heavy Metal beeinflusst. Die Rede ist natürlich von Mr.-German-Metal schlechthin: Udo Dirkschneider. Schon im Dezember 2007 wurde die vorliegende Scheibe "Metallized - 20 Years Of Heavy Metal" veröffentlicht, also pünktlich zum Weihnachtsgeschäft. Nach knapp einem Jahr und kurz vor der Veröffentlichung des neuen Album ist es also mehr als Zeit, den versäumten Blick auf diese historische Scheibe nachzuholen.
Historisch. Ein schweres Wort, beinhaltet es doch gleichzeitig sowohl den Anspruch, etwas Großartiges, als auch eine Art Meilenstein in der Geschichte des Künstlers zu sein. Grund genug, ein wenig in der Vergangenheit von U.D.O und Udo Dirkschneider zu kramen. Nachdem es mit ACCEPT Mitte der Achtziger nach einem steten Weg nach oben plötzlich ins Stocken geriet und sich die Ausrichtung der Ur-Metaller in ein wenig seichtere Gefilde verschob, musste die markige Stimme Dirkschneiders und damit Udo selbst weichen. Kurz bevor ACCEPT das gefloppte Album "Eat The Heat" mit David Reece am Mikro veröffentlichten, nahm man gemeinsam noch gemeinsam mit Dirkschneider das erste Album "Animal House" auf - allerdings unter dem Label U.D.O. Für viele ist diese Veröffentlichung der legitime Nachfolger zu ACCEPTs "Russian Roullette", der Kultstatus der Band also gewissermaßen schon zu diesem frühen Zeitpunkt vorprogramiert. Trotz zweier mehr oder weniger langen Reunierungen mit ACCEPT und einer längeren Veröffentlichungs-Pause zwischen 1991 und 1997 kommt die Band - in unterschiedlichen Besetzungen, versteht sich - auf sage und schreibe elf Studioalben. Material genug für mehrere Compilations ist folglich vorhanden. Interessant ist allerdings, dass es bis jetzt erst eine offizielle Best-of-Scheibe gab. Für "Metallized - 20 Years Of Metal" konnte man also noch aus dem Vollen schöpfen.
Und das hat man, so viel steht fest. Die Tracklist liest sich wie eine wohl kombinierte Menü-Karte, der Sound schallt frisch und rockig aus die Boxen und so etwas wie fehlgeleitete Nostalgie wird sofort metallsich-zackig weggewischt. Gerade wenn man dieses Album mit Songs aus 20 Jahren Schaffensgeschichte nacheinander hört und die Titel quasi ungefiltert nebeneinander stehen, fällt immer wieder die Zeitlosigkeit dieser Hammer-Metal-Nummern auf. Obwohl im Jahre 1990 geschrieben, ist 'Heart Of Gold' auch im Jahr 2008 einfach ein geiler Song - weitere Namen gefällig? 'Holy', 'Animal House' etc. etc. Zu den bekannten Klassikern gesellen sich noch vier Bonustitel. Da sind auf der einen Seite zwei neue Songs, 'Shadow Maker' und 'Terror In Paradise', geschrieben von Stefan Kaufmann und Udo während der Aufnahmen zur letzten Studio-Scheiblette, "Mastercutor". Die beiden Songs sind recht modern, im groovenden Mid-Tempo angesiedelt und eignen sich vorzüglich als Einstimmung auf das nächste Album von U.D.O.. Außerdem finden sich auf der anderen Seite noch ein Live-Song, 'Bullet And The Bomb', aufgenommen in St. Petersburg, und eine Akustik-Version des ACCEPT-Klassikers 'Balls To The Wall', grandios eingeleitet durch eine wunderbare Piano-Passage und Udos "Balladen-Stimme".
Fazit: Steht zum Abschluss noch das Wort "historisch" im Raum. Wer U.D.O. mag, wird diese Songs auf jeden Fall in Form der jeweiligen Alben zu Hause stehen haben. Wer das nicht hat, kann diese Scheibe als das begreifen (und kaufen) was sie ist: Eine schöne Rückschau auf die Karriere eines großartigen Metal-Künstlers. Liebevoll im "Mastercutor"-Artwork aufgemacht, mit vielen Fotos und einer netten Einleitung, und entstaubt durch das Remastern von Stefan Kaufmann. Um mit den Worten aus dem Booklet zu schließen: "20 years of metal and we have to thank you who made it happen!"
- Redakteur:
- Julian Rohrer