UADA - Cult Of A Dying Sun
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2018
Mehr über Uada
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Eisenwald
- Release:
- 25.05.2018
- The Purging Fire
- Snakes & Vultures
- Cult Of A Dying Sun
- The Wanderer
- Blood Sand Ash
- Sphere (Imprisonment)
- Mirrors
Das heißeste Eisen im schwarzmetallischen Genre-Ofen!
Etwas mehr als zwei Jahre ist es nun her, dass mir ein Freund aus dem amerikanischen Portland die damals noch reichlich unbekannten Black-Metaller UADA wärmstens empfahl. Damals war das Debüt "Devoid Of Light" gerade erst in den Vereinigten Staaten veröffentlicht worden und galt noch eher als undergroundiger Insider-Tipp. Das hat sich inzwischen natürlich grundlegend geändert, denn mit dem internationalen Release der Scheibe folgte auch bald die erste Europa-Tour und inzwischen wird um das Quartett aus dem Bundesstaat Oregon innerhalb der Schwarzmetall-Szene eine echter kleiner Hype veranstaltet. Das aber vollkommen zurecht, denn "Devoid Of Light" bleibt bis heute eines der besten Black-Metal-Alben, das ich in den letzten Jahren gehört habe. Nun müssen die Vier sich aber natürlich der Aufgabe stellen, dem ganzen Trubel gerecht zu werden, und mit dem zweiten Album "Cult Of A Dying Sun" beweisen, dass der Erstling nicht nur ein reiner Glückstreffer war.
Doch schon der Opener 'The Purging Fire' sollte sämtliche Zweifler ruhig stellen, denn ab der ersten Sekunde spielen die Jungs aus Portland hier alle Trademarks aus, die "Devoid Of Light" zu einem solchen Überraschungserfolg gemacht haben. Die Gitarren sägen ordentlich, die Drums begrüßen den Hörer mit einem satten Blastbeat und trotz aller schwarzmetallischen Raserei wartet der Vierer auch immer wieder mit Melodien auf, die insgesamt dafür sorgen, dass das Material fast schon überraschend eingängig daherkommt. Das ist mitunter sicher auch der gewonnenen Erfahrung in Sachen Songwriting geschuldet, denn hier präsentiert sich "Cult Of A Dying Sun" sogar noch kompakter und runder als der Erstling, sodass selbst kleine Epen wie 'Snakes & Vultures' oder 'Mirrors' trotz stattlicher Spielzeiten von rund zehn Minuten nie auch nur für eine Sekunde Langeweile aufkommen lassen.
Ausfälle oder Schwachstellen sucht man innerhalb des Songmaterials dementsprechend auch völlig vergebens - im Gegenteil, mir fällt es auch nach mehreren Hördurchläufen noch immer schwer Highlights oder Anspieltipps herauszufiltern, weil alle Tracks auf gleichbleibend hohem Niveau agieren. Abgerundet wird der musikalische Eindruck von der erneut druckvollen, und trotzdem angemessen spröde und rau aus den Boxen dröhnenden Produktion, die vor allem mit wunderbaren Gitarren-Klängen und sehr präsentem Bass punkten kann. Zu guter letzt macht der Zweitling der Amerikaner auch optisch einiges her, denn wie auch beim Debüt zeichnet wieder Kris Verwimp für das düstere Coverartwork verantwortlich, dessen Werk den meisten Metalfans hierzulande dank seiner Mitarbeit an vielen SUIDAKRA-Releases wohlbekannt sein dürfte.
Unter dem Strich muss ich damit natürlich 9,5 Punkte vergeben, um die Steigerung zu "Devoid Of Light" angemessen zu würdigen. Warum ich nicht direkt die Höchstnote zücke? Weil ich glaube, dass der Vierer aus Portland sogar noch mehr kann und spätestens mit dem nächsten Album in Regionen von Genre-Titanen wie SATYRICON vorstoßen wird. Solltet ihr also bisher noch nichts von UADA gehört haben, dann wird es höchste Zeit das zu ändern, denn hier haben wir es ohne Zweifel mit dem heißesten Black-Metal-Newcomer der letzten Jahre zu tun!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs