ÜBERLADEN - Keine Ahnung (Minialbum)
Mehr über Überladen
- Genre:
- Deutschrock / Punkrock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Deutschrocklabel
- Release:
- 02.07.2021
- Intro
- Traurige Welt
- Keine Ahnung
- Nicht der, der ich mal war
- Nichts zu verlieren
- Das kann doch nicht der Weg sein
- Ich werde immer für dich da sein
- Wir reichen uns die Hände
- Schenk' uns noch ein' ein
- Wir bleiben hier
Muss nicht sein.
"Keine Ahnung" ist der Erstling des Quartetts ÜBERLADEN aus Hagen. Und der Albumtitel ist passender, als es den Jungs lieb sein dürfte.
Fangen wir mit dem Guten an: Die Grundlagen aus Riffs und Rhythmus hat die Gruppe drauf. Aber das war's auch schon. ÜBERLADEN ist eine derjenigen - häufig in Deutschland anzutreffenden - Bands, die nicht Musik machen, weil sie Musik lieben, sondern weil sie eine Unterlage für ihre Texte brauchen. So nervt die Truppe den Hörer fast über die gesamte Spielzeit mit ihrer politischen Meinung, wobei fairerweise erwähnt sei, dass sie vereinzelt Aussagen trifft ('Wir reichen uns die Hände'), die man nicht schon hundertfach anderweitig gehört hat. Was die penetranten Polittexte zusätzlich unangenehm macht, ist die Tatsache, dass sie in Wortwahl wie Formulierungen äußerst unbeholfen sind. Wenn die Worte nicht zur Musik passen, werden sie auch mal auf der falschen Silbe betont. Mein Favorit ist diesbezüglich der Reim "Dagegen setzen wir uns zur Wehr (...) mit dem Mittelfin-gehr".
Dass der Sänger keine gute Stimme hat und mehr grölt als singt, kann man noch der Punkattitüde von ÜBERLADEN zuschreiben. Aber warum man ausgerechnet denjenigen ans Mikro lässt, der lispelt, beantwortet wohl auch nicht der Punk. Musikalisch sind einzelne Stücke ('Traurige Welt', 'Das kann doch nicht der Weg sein') für einen einfachen Geschmack durchaus ansprechend, aber das eher monotone Grundgerüst vieler Nummern und die hölzernen Minisoli werden höheren Ansprüchen kaum genügen.
Wer auf drittklassige Musik mit selbstgefälligen Texten steht, hat neben den TOTEN HOSEN nun etwas Auswahl.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser