UGLY, THE - Slaves To The Decay
Mehr über Ugly, The
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Unexploded/Twilight
- Release:
- 14.11.2008
- Seven Heads, Ten Horns
- Divide Et Impera
- Crooked Serpent Salvation
- Diggin' Graves
- Throne Of Grief
- Hierachy Of The Undead
- Disease
- Death Beyond Flag Or Uniform
- Black Metal Punks
- Necrosis
- Dressed In Death
Black Metal at its best!
Aha, THE UGLY nennen sich die Jungs also, deren Scheibe hier gerade meine Ohren verwöhnt. Wer jetzt fürchtet, hier sei Nomen gleich Omen, den kann ich beruhigen, "Slaves To The Decay" ist definitiv nicht hässlich. Vergesst SATYRICON als wichtiges Black-Metal-Release 2008, THE UGLY kicken ungleich mehr, "Slaves To The Decay" kommt meiner Meinung nach sogar an NAGLFARS göttliches "Sheol" heran!
Aus Schweden stammen die Herren um Sänger Ingemar "Inky" Gustafson. Dies schlägt sich ein wenig im Sound der Jungs nieder, der doch etwas an die Landsmänner von NAGLFAR erinnert, ohne jedoch eine plumpe Kopie zu sein. THE UGLY sind vielmehr etwas direkter als NAGLFAR, sie kommen schneller auf den Punkt. Dabei riffen die Herren jenseits von Gut und Böse, die Musik ist unheimlich mitreißend, aggressiv, schnell und rücksichtslos. Norwegische Anleihen findet man hier weniger, so klingt "Slaves To The Decay" allgemein wärmer und nicht ganz so frostig wie die Kollegen aus dem Nachbarland.
Mit 'Seven Heads, Ten Horns' schleudern uns THE UGLY als Opener schon den ersten Überschall-Hassbrocken vor die Füße und halten das hohe Level des genialen Titels glücklicherweise über die ganze Scheibe. Ein weiterer Höhepunkt ist definitiv 'Divide Et Impera', sowie das durch ein kultiges Filmzitat aus Andy Warhols "Frankenstein" ('To know Death Otto, you have to fuck life - in the gallbladder!') eingeleitete 'Diggin' Graves', das es damals schon auf die Demo der Jungs geschafft hat. Auch im Midtempo-Bereich kicken THE UGLY gewaltig, wie das immer wieder mit langsameren Parts durchzogene 'Disease' beweist. So hätten SATYRICON auf "The Age Of Nero" klingen müssen! Was sich an den eben genannten Songs als Qualitätsmerkmal heraushebt, lässt sich aber auch auf sämtliche andere Songs der Scheibe anwenden. Trotz abartig schnellem Black-Metal-Riffing bleiben THE UGLY abwechslungsreich. Ja, es ist fast schon beängstigend, dass die ganzen Titel eben nicht nach 08/15-Schema komponiert erscheinen und trotzdem ein volles Schwarzmetallbrett bleiben. Ein weiteres Beispiel für das Ideenreichtum der Schweden ist das Lied 'Black Metal Punks', welches - der Titel verrät es bereits - Black Metal mit Punk verbindet. Das Endergebnis hört sich dabei ziemlich cool an, der Song kann durchaus zum Kopfschütteln animieren.
Die Aufzählung der gelungen Songs könnte ich hier nun beliebig fortsetzen, daher wende ich mich der Produktion zu, die definitiv als fett zu bezeichnen ist. Der Sound ist klar schwarzmetallisch, trotzdem hat man es vorgezogen, nicht nach Kellerloch, Telefonzelle oder Proberaum zu klingen, sondern zeitgemäß nach 2008. Dies finde ich sehr löblich, ich bin definitiv kein Fan von unterproduzierten Underground-Scheiben zur Steigerung der eBay-Erlöse und des Kultstatus.
"Slaves To The Decay" ist ein geniales Debüt geworden, THE UGLY haben es definitiv auf dem Kasten. Für mich ist die Scheibe eines der wichtigsten straighten Black-Metal-Releases im scheidenden Jahr, ich kann nur jedem wärmstens empfehlen, den Jungs aus Schweden eine Chance zu geben.
Anspieltipps: Seven Heads, Ten Horns; Divide Et Impera; Disease; Black Metal Punks, Dressed In Death
- Redakteur:
- Hagen Kempf