UGLY, THE - Thanatology
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2018
Mehr über Ugly, The
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Vicisolum
- Release:
- 09.02.2018
- Thanatology
- The Stages Of Demise
- Usurpator Vitae
- King Of Death
- Necro Worship
- Sons Of Stench
- Temple Of The Reaper
- Begravningshymn
- Pallor Mortis
- Dressed In Death pt II
Die können's einfach, die Schweden
Dass ich ein großer Freund des schwedischen Black Metal bin, dürfte mittlerweile bekannt sein. Die Vorzeichen für das dritte Album von THE UGLY aus Stockholm stehen also schon mal ziemlich gut, außerdem dürfte der Stil der Truppe, wenn man dem Promotext Glauben schenken darf, auch genau mein Fall sein. Rohen, aber dennoch melodischen Schwarzmetall zocken die Jungs, der vor allem Fans von DISSECTION, WATAIN, MARDUK und NECROPHOBIC gefallen soll. Das dürfte bei mir dann tatsächlich ein absoluter Volltreffer sein, da ich alle vier Bands sehr gerne höre. Nun ja, wir werden sehen.
Ohne ein Intro, das aber nun wirklich niemand vermisst, legt THE UGLY gleich mit dem Titelsong los. Und bereits nach wenigen Takten bestätigt sich mein Verdacht, das Teil ist haargenau mein Fall. Alle Elemente des schwedischen Black Metal, die ich so schätze, sind vorhanden. Und die Scheibe hat auch eine ordentliche Produktion spendiert bekommen. Guter Sound also, ohne jedoch zu glattpoliert oder gar steril zu klingen. Und natürlich sind alle Instrumente sehr gut wahrnehmbar und man kann das Album auch mehrmals am Stück hören, ohne dass man Kopfschmerzen oder aufgerollte Zehennägel bekommt (was bei grausigem Sound schon mal passieren kann).
Die Gitarrenfraktion hat einiges zu bieten, so gibt es abwechslungsreiche Riffs, die mal schnell und leichtfüßig und mal langsam und bleischwer daherkommen. Selbst in den schnellen Blastbeatparts werden die Melodien nicht vernachlässigt, generell zeigen sich die beiden Gitarristen sehr verspielt. Sehr typisch für schwedischen Black Metal, mir gefällt das wahnsinnig gut. Es macht eben doch einen gewaltigen Unterschied, ob man einen oder zwei Gitarristen in der Band hat.
Auch Drummer Frederik stellt sein Können unter Beweis, indem er oft Tempo- und Rhythmuswechsel einbaut. Er bildet sozusagen das Fundament des THE UGLY-Sounds. Der Gesang von Ingemar passt perfekt dazu, er erinnert mich sogar ein bisschen an DISSECTION. Auf Klargesang und sonstige Sperenzchen verzichtet er, stattdessen überzeugt er mit seinem fiesen, eher in den mittleren Tonhöhen angesiedelten, Schreien bzw. Knurren. Er singt auch sehr deutlich, so dass die Texte auch ganz gut ohne Booklet verständlich sind.
Mit "Thanatology" legt THE UGLY ein brandheisses drittes Album vor, das mit abwechslungsreichen und melodischen Songs punkten kann und auch mit einer sehr guten Produktion daherkommt. Dazu geile Riffs am Fließband, die sich bereits nach kurzer Zeit in die Gehirnwindungen fräsen. Die fünf Schweden zeigen hier eindrucksvoll, dass sie sich vor ihren bekannteren Genrekollegen keinesfalls verstecken brauchen, weder musikalisch noch was das Songwriting angeht. Mich hat "Thanatology" jedenfalls auf Anhieb mehr begeistert, als der aktuelle WATAIN-Silberling. Wer auf ausgefeiltes Songwriting, mitreißende Songs und eine anständige (soll heißen nicht grausige) Produktion im Black Metal steht, kommt an dieser Scheibe nicht vorbei. Wem die eingangs erwähnten Bands zusagen, sollte auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren, es lohnt sich.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner