ULTHA - Converging Sins
Mehr über Ultha
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Vendetta Records
- Release:
- 01.12.2016
- The Night Took Her Right Before My Eyes
- Mirrors In A Black Room
- Athame | Bane Emanations
- You Will Learn About Loss
- Fear Lights The Path (Close To Our Hearts)
ULTHA ist urst ultra.232
ULTHA mit zweitem Album. Black Metal aus der bunten Metropole Köln. Black Metal der vierten Generation? Oder fünften? Keine Ahnung, da muss ich die Experten fragen. WOLVES IN THE THRONE ROOM, ASH BORER oder auch DEAFHEAVEN prägen da derzeit den nordamerikanischen Sektor, da sie noch mehr neues junges Publikum an die extremen Spielarten herangeführt haben. Sie werden für die Verwebungen mit anderen Arten des Metals, des Dooms und des Postrocks gefeiert. Sie haben ja auch bemerkenswerte Alben veröffentlicht. Derlei Außengedöns dürfte diesem deutschen Quintett aber ziemlich egal sein. Denn das sind gestandene Musiker, die hier ihr zweites Album herüberwintern, nachdem "Pain Cleanses Every Doubt" im Sommer 2015 erschien und zwischenzeitlich noch eine EP nachgeschoben wurde.
ULTHA ist mittlerweile zum Quintett angewachsen. Der Produzent Andy Rosczyk, der Sänger Ralph Schmidt bereits auf den Alben der seligen PLANKS unterstützte, ist Teil der Band geworden und zuständig für all die "Electronics", die sich immer mal wieder zwischen den schnellen Passagen den Weg nach vorn bahnen und das Klangbild der Band gut abrundeen und auffrischen. Denn was sollte diese ULTHA anders machen als all die anderen Schwarzmetaller? Nichts. Ist die Antwort. Es gibt den Doppelgesang von Bassist Chris Noir und Gitarrist Ralph Schmidt, der eine schrill, der andere grollend. Es gibt lange Instrumentalparts, zum Teil hochfliegende Sphärensprengsel, einen dauerbeschäftigten Drummer Manuel Schaub, es gibt lange Stücke, viele Ideen, aber stets und ständig wird heftigst der dunklen Seite der Musikwelt gefrönt und schnell gespielt.
Ein hoch hängendes Licht dieses Albums ist das Arrangement, was die geschätzte Sängerin Rachel Davies im zweiten Stück, 'Mirrors In A Black Room' beigesteuert hat. Sie ist hauptsächlich Sängerin der Band ESBEN AND THE WITCH und gerade von der britischen Insel nach Berlin übergesiedelt. Ein gelungener Zug, wie ich finde. Und da wäre noch diese starke Querverbindung zum Funeral Doom, der sich immer wieder nach vorn schleimt. Auf Vendetta Records, dem Berliner Label, findet sich eine illustre Schar von Bands, deren Nähe zu ULTHA unverkennbar ist: FORN, FUNERARY oder CULT OF OCCULT, auch THOU nicht zu vergessen. So entwickeln sich die fünf Stücke ohne in Langeweile zu erstarren und verfinstern so gekonnt und hartnäckig unsere Hirne und Gestirne, so wie es sein soll, wie wir es auch erwarten. Ich bin vor allem froh, dass mit Ralph Schmidt sich ein Musiker der famos verblichenen PLANKS an neue Töpfe und Saiten getraut hat und hier Teil eines neuen vielversprechenden Projektes geworden ist.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben