ULTIMATE FAKEBOOK - Open Up And Say Awesome
Mehr über Ultimate Fakebook
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- Floppy Cow Records
- Wrestling Leap Year
- The Scheme To Listen No More
- Inside Me, Inside You
- Forever, Forever
- When I`m With You, I`m OK
- Girl, Here`s Another Lie
- Before You Leave
- Combat Fatigue
- Goddamn Dance Craze
- Valentines
- Red Elbows
- Popscotch Party Rock
- Inside Me, Inside You (Gaurav F. Lal Mix)
Beim Auspacken der CD musste ich doch erstmal grinsen.
Der Name, der Albumtitel, der eine bewusste oder auch unbewusste Hommage an die unvergessenen Glam-Metaller POISON (genau, die Jungs, die mehr Schminke verwendeten als eure Freundin je benutzen wird) darstellt und das recht nette Cover machen aber schon klar, dass hier nicht rabiat geholzt wird.
Die drei Amis haben schon zwei Alben veröffentlicht, tourten schon mit den Senkrechtstartern GOOD CHARLOTTE und den Christenpunkrockern MXPX und wollen mit ihrem dritten Album beweisen, dass Punkrock nicht nur wie BLINK 182 und Co. klingen muss, sozusagen Punkrock für Erwachsene im Stile von WEEZER.
Und es ist wirklich sehr angenehm, eine Punkrock-CD zu hören, bei der nicht die ewig gleichen Melodien auftauchen und wo ein Song nach dem nächsten mit demselben Uptempobeat über den Hörer herfällt. ULTIMATE FAKEBOOK haben damit nichts zu tun, ihre Songs addieren zum typischen Punkrock noch ein paar Indie- und Emo-Einsprengsel hinzu, damit der Sound nicht gar zu eintönig wird.
Dabei kann man die Tracks grob in zwei Kategorien einteilen. Entweder wird richtig fröhlich-punkig drauf los gerockt oder einen Gang zurückgeschaltet, Akustikgitarren kommen hinzu, sowie eine gewisse melancholisch-ernste Stimmung.
Beispiele für die erste Kategorie sind z.B. der schnelle Rocker 'Wrestling Leap Year', das locker-flockige 'When I´m With You, I´m OK' und das eingängige Doppelpack 'Goddamn Dance Craze' und 'Valentines'.
Interessant auch, dass der energischste und kernigste Punkrocktrack mit 'Popscotch Party Rock' am Ende des Albums zu finden ist.
In die zweite Kategorie fallen dann das getragenere, melodische 'Inside Me, Inside You', das mit einem starken melancholischen Touch versehende 'Forever, Forever', das sehr ruhige und akustisch gehaltene 'Girl, Here´s Another Lie' sowie 'Red Elbows'.
Positiv bemerkbar macht sich auch die Tatsache, dass das Trio Wert auf Abwechslung gelegt hat, eigentlich klingt kein Song wie der andere.
Dummerweise haben ULTIMATE FAKEBOOK doch ein kleines, aber sehr wichtiges Detail übersehen. Nein, nicht die Tatsache, dass alle Songs zwar nett und gefällig klingen, aber kein Track wirklich herausragt, das könnte man noch verschmerzen.
Es ist vielmehr die doch stark fehlende Power und der vor allem bei den ruhigen Titeln auftauchende Hang zur Weinerlichkeit, die die Scheibe ins Mittelmaß hinabstoßen.
Punkrock ist nun einmal Musik, die den Hörer auch mitreißen soll und muss, die einfach auch diesen Arschtrittfaktor haben muss und das fehlt hier völlig.
Das rockt hier nur halbherzig und die Melodien entwickeln auch keinen Ohrwurmfaktor, sondern verkleben eher die Gehörgänge. Die ruhigen Tracks sind viel zu Heulsusen-mäßig und transportieren keine Gefühle oder gar Ernsthaftigkeit. Um es mal auf den berühmten Punkt zu bringen: In dieser Form braucht die Band niemand.
Es wird nicht anständig gerockt, die Melodien sind auch nicht gerade toll, ergo gibt es keinen Grund, sich diese allenfalls mittelmäßige Scheibe zuzulegen, außer ihr kauft euch gerne zweitklassige WEEZER-Soundalikes.
Anspieltipps: Popscotch Party Rock; Inside Me, Inside You; Valentines
- Redakteur:
- Herbert Chwalek