ULVEGR - Titahion: Kaos Manifest
Mehr über Ulvegr
- Genre:
- (Avantgarde) Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Ashen Dominion
- Release:
- 17.04.2017
- Sol In Signo Sagittarii
- Throne Among The Void
- Thousand Aeons In Transcedent Abyss
- She, Who Grants Sufferings
- U-tuk-ku Lim-nu
- Manifestations Of Havoc
- Bloodcult. Initiation.
- Black Light Of A Dying Sun
Herausragende Raserei im Kampf mit dem Gesang der Schamanen
Die Jungs von ULVEGR dürften selbst nicht allzu begeistert gewesen sein, als sie die Arbeiten an ihrem aktuellen Album zum erstn Mal Revue passieren ließen. "Titahion: Kaos Manifest" wurde schon 2014 eingespielt, benötigte aber dennoch geschlagene drei Jahre, bis endlich der Release dingfest gemacht werden konnte. Doch die nachträgliche Bearbeitung der Songs kommt dem Material der dritten Scheibe dieser Ukrainer durchaus zugute. Alleine schon vom atmosphärischen Aspekt her ist das neue Werk ein deutlicher Fortschritt gegenüber "The Call Of Glacial Emptiness", und auch in Sachen Songwriting sind die Osteuropäer wesentlich fokussierter unterwegs, auch wenn "Titahion: Kaos Manifest" das insgesamt wohl abwechslungsreichste Album in der noch kurzen Historie dieser Band ist.
Bemängeln muss man indes, dass die heidnischen Hymnen, die den größten Teil des neunteiligen Epos' ausmachen, immer wieder von avantgardistisch motivierten Interludien durchkreuzt werden. Einige Soundtrack-artige Fragmente werden eingestreut, um der Platte einen Charakter zu verpassen, der abseits des musikalischen Outputs fast schon einem Hörspiel gleicht. Und vor allem im Hinblick auf die entschlossenen, teils recht aggressiven Stücke, die ULVEGR hier eingtespielt hat, sind diese Einschnitte zunehmend befremdlicher und nehmen dem Album den Schwung und letztendlich auch die Spannung.
Dennoch kommt man nicht umhin, Nummern wie 'Throne Among The Void', das forsche 'Manifestations Of Havoc' und auch das eindringliche 'When Stars Turn To Ashes' zu loben, weil die Ukrainer hier mit wilder Entschlossenheit dokumentieren, dass sie in der Pagan/Black-Metal-Szene ein Wörtchen mitreden können. Doch "Titahion: Kaos Manifest" hilft das nur bedingt weiter; in ihren resoluten Abschnitten ist die Platte zwar stark, doch zwischendurch ist der Bremseffekt einfach zu stark. Gute Songs vs. nervige Interludien - das ist hier das ungleiche Duell, das den Charakter dieser Veröffentlichung leider recht stark beeinträchtigt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes