ULVEHUNGER - Retaliation
Mehr über Ulvehunger
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Darkness Shall Rise Productions
- Release:
- 26.07.2024
- Desecrator
- Sacrifice
- Leave Them In Disgrace
- Consumed By Hate
- Castle Of Blood
- Forces Of Doom
- Declaration Of War
- Rise From The Shadows
- The Mighty Pentagram
- The Covenant Of Pestilence
Schwarzes Kaleidoskop.
Norwegen scheint weiterhin der schier unendliche Quell düsteren Metals zu bleiben, der es seit den frühen Neunzigern ist. Dabei ist ULVEHUNGER keine Stangenware, selbst wenn das in Bezug auf Norwegischen Black Metal in den allermeisten Fällen nicht mit Qualitätseinbußen einhergeht. ULVEHUNGER ist das Solo-Projekt von ex-CADAVER-Musiker L.J. Balvaz, der sich für "Retaliation" eine namhafte Gastbesetzung ins Studio geholt hat (u.a. SATYRICONs Frost und Anders Odden, der live schon bei CELTIC FROST und SATYRICON den Bass gezupft hat). Ob die Auswahl der Studiomusiker schon auf die musikalische Nische dieses Albums abgestimmt war, kann ich nicht belegen. Eine gewisse Beziehung lässt sich aber nicht verleugnen.
Die zehn Titel bieten nämlich keinen lupenreinen Norsk-BM der zweiten Welle, sondern atmen den Duft der ersten Welle ('Castle Of Blood' bietet feine Old-School-Riffs) und eine Prise Black'n'Roll, wie wir es von Frosts Hauptband eben kennen. Gleichzeitig halten wie bei 'Leave Them In Disgrace' auch feine Death-Metal-Gitarren Einzug. Kurzweilig ist das Material in jedem Fall, wobei ich gerne noch mehr doomig-atmosphärische Momente wie im abschließenden 'The Covenant Of Pestilence' gehört hätte. Doch alleine die Tatsache, dass L.J. Balvaz es überhaupt nicht dogmatisch angeht, befreit die Musik von unnötigem Ballast. Auch wenn ich nicht in der Lage bin, jedem der drei beteiligten Gitarristen (neben L.J. und Anders ist auch DISGUISTING-Klampfer K.B. Fletcher am Start) die entsprechenden Riffs zuzuordnen, profitiert das Album von der unterschiedlichen Spielweise der drei. Und wenn gar nichts anderes geht, funktioniert eben auch ein Song im GORGOROTH-Gewand ('Sacrifice').
"Retaliation" ist ein Album, das auch vor 20 oder 25 Jahren hätte erscheinen können. In gewissem Maße zeitlos, da es sich an keine der genannten Strömungen wirklich anbiedert. Die 42 unterhaltsamen Minuten dürften jedem gefallen, der aus dem "u" auf der Tastatur noch kein "v" gemacht hat. Gewiss mag sich der eine oder andere noch mehr in diese schwarze Kaleidoskop verlieben als ich es tue.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher