UNANTASTBAR - Wir leben laut
Mehr über Unantastbar
- Genre:
- Punkrock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Spinning Goblin Productions
- Release:
- 30.12.2022
- Die Hand die ich mir reichte
- Hier bin ich
- All In For You
- Wir leben laut
- Hey Ho
- Goodbye
- Steine, Scherben, Dreck
- Du bist nicht echt
- Ich will euch wiedersehen
- Küss mich
- Flieg weg von mir
- Ich bin zurück
- Lass uns für immer
Den Titel wörtlich genommen.
Die UNANTASTBAR-Jungs sind nur zwei Jährchen nach "Wellenbrecher" wieder mit einem Longplayer am Start, ihrem insgesamt zehnten Album, das einmal mehr ach so typisch für die Rocker aus den Boxen röhrt und seinem Namen "Wir leben laut" alle Ehre macht: Simple, aber einprägsame Songstrukturen, zahlreiche Parallelen zu anderen Genre-Kollegen liegen ob der deutschen Texte ohnehin offen auf dem Tisch und da das Gaspedal die meiste Zeit über angenehm durchgedrückt wird, haben die Songs auch eine passende Arschtritt-Mentalität. Ein ums andere Mal grüßen KÄRBHOLZ von der anderen Straßenseite, doch im hiesigen Deutschrock-Sektor hat UNANTASTBAR eine angenehm eigenständige Note.
Das liegt jedoch mehr an der Musik als an den Texten, bei denen der beliebte Deutschrock-Generator fleißig Überstunden macht und Zeilen, die das Leben eben schreibt, ausspuckt: Es geht um Freundschaften, Liebe, Durchhaltevermögen und Schmerzen, um die ganz typischen UNANTASTBAR-Themen – vorhersehbar wie die Gezeiten, aber passend zum stürmischen Gemüt der Deutschpunkrocker.
Die ersten beiden Single-Auskopplungen, 'Die Hand, die ich mir reichte' und 'Hier bin ich', geben gleich zu Beginn lautstark den Ton an und textlich das Vertrauen in die eigene Person. Und wenn folglich auch der College-Punk wie in 'Flieg weg von mir' und 'Goodbye' Einzug hält, den eigenen Fans eine schöne Liebeserklärung vermittelt wird ('Ich will euch alle wiedersehen', 'All die ganzen Jahre'), die Jungs über schmerzliche Zeiten hinweggetrösten ('Küss mich', 'Goodbye') oder der Punkrock bis ins kleinste Detail zelebriert wird ('Wir leben laut', 'Sterne, Scherben, Dreck'), dann können sich Fans und Anhänger UNANTASTBARs auf eine rundum geglückte Platte einstellen.
Ich persönlich stehe dem Deutschrock-Thema etwas kritischer gegenüber, was weniger an dem musikalischen Vollgas als mehr an den sich zu häufig wiederholenden Augenroll-Themen liegt, die zur Ausrichtung zwar passen wie die Faust aufs Auge, aber auf ausgelatschten Pfaden wandern. Doch blenden wir diese subjektive Wahrnehmung einmal aus, dann ist "Wir leben laut" ein lautes, stürmisches und zumindest musikalisch nicht allzu monotones Punkrock-Album geworden, das mit "Wellenbrecher" zumindest auf einer Stufe steht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp