UNBELEHRT - Mutatio
Mehr über Unbelehrt
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Boersma Records
- Release:
- 02.02.2024
- Mutatio
- Wir schlagen wieder zu
- Modern so geht die Welt zu Grunde
- Schmetterlinge
- Auf geht's
- Neustart
- Leckt uns am Arsch
- Mein Mensch
- Mein letzter Brief
- Komm lass und fliegen
- Trinklied
- Sternenkind
Offensichtlich nichts dazu gelernt - auch nicht mit neuen Leuten.
Als UNBELEHRT vor neun Jahren zum ersten Mal auf der Deutschrock-Bildfläche auftauchte, präsentierte die Truppe das übliche Einmaleins aus plakativen Texten, pathetischen Refrains und musikalisch wenig reizvollem Allerlei. In der Zwischenzeit hat sich bei der Band einiges getan: Die Truppe aus Oberfranken hat das Line-up-Karussell ordentlich rotieren lassen und mit Frontmann Michel nur noch ein Originalmitglied übrig gelassen. Was sich jedoch nicht verändert hat, ist die Qualität des Songmaterials - denn das ist auch auf dem zweiten Silberling mäßig bis unterdurchschnittlich.
Bereits zum Auftakt von "Mutatio" lässt sich erahnen, dass sich wenig geändert hat: 'Wir schlagen wieder zu' behandelt das Comeback der Band in gleicher plakativer Art und Weise wie vor einer knappen Dekade, die eher aufgesetzt erscheinende Kritik an der digitalen Gesellschaft im folgenden 'Modern so geht die Welt zu Grunde' hat man in dieser Form auch schon unzählige Male (und vor allem glaubwürdiger und besser) gehört, und die peinlich-emotionalen Texte in 'Schmetterlinge' führen frühzeitig zur Disqualifikation, weil der polierte Gesamtsound hier noch deutlicher durchkommt und das Ganze mit dem propagierten Rock'n'Roll rein gar nichts mehr am Hut hat.
In der Folge hat die Band mit dem selbsterklärenden 'Trinklied' immerhin einen brauchbaren Song in Reserve, dessen kurzzeitg guter Eindruck zwischen ebenfalls anstrengenden Stücken wie dem akustischen 'Sternenkind' oder dem ebenfalls von Pathos aufgeblasenen 'Komm lass uns fliegen' aber nicht lange anhält. Von Rotz, Schweiß und dreckigem (Punk) Rock ist keine Spur, und der Biss, den man von den zahlreichen Deutschrock-Acts einfach erwarten darf, bleibt leider auf der Strecke, ehe "Mutatio" verklingt.
Insofern lässt sich resümieren, dass auch die Besetzungswechsel keinen brauchbaren Effekt für das Trio hatten. "Mutatio" ist ein weiteres Beispiel dafür, wie man dem Genre die Energie nehmen kann und es mit gebügelten Sounds ad absurdum führt. Das war leider wieder nichts.
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes