UNCHALLENGED, THE - Sceneries
Mehr über Unchallenged, The
- Genre:
- Death/Thrash
- Label:
- Eigenproduktion
- Masquerade
- Empire Of Insanity
- Paranoia
- Share Of Innocence
- Causal Reasons
- Mindless Fools
- Reversal
- Unconscious Tyrants
- Bringers Of Sadness
1991 als Grindcore-Band unter dem Namen UNCHALLENGED HATE durch einige Fans von Bands wie NAPALM DEATH und CARCASS ins Leben gerufen, haben sich THE UNCHALLENGED über zahlreiche Besetzungswechsel zu einer veritablen Death-Kapelle mit kräftigen Thrash-Einflüssen entwickelt. Hin und wieder scheint da auch mal ein klassisches, sauber gespieltes Speed-Metal-Lick durch. Von der Urbesetzung ist mittlerweile nur noch Gitarrist Enrico Neidhardt übrig, welcher auch den Gesang übernimmt (2. Gitarre: Oliver Brandt; Schlagzeug: Andreas Walter; Bass: Stefan Grabe). Das erste veröffentlichte Demo trägt den Titel "Demo98", rund vier Jahre nach dessen Erscheinen prügelten THE UNCHALLENGED ihr erstes Full-Length-Album "Sceneries" ein.
Die Orientierung an klassischem Material ist unverkennbar, Klangfarbe und Gesang gemahnen gar an die Todesmeister DEATH höchstpersönlich. Diese, aber unter anderem auch OBITUARY, werden auch von der Band selbst als Einflüsse gesehen. Nach Ausstieg des damaligen Drummers Nico Jäger, für den auf Tour ein gewisser Christian Demmler einsprang, fand sich mit Andreas Walter ein langfristigerer Nachfolger, und somit auch die seit 2003 fest bestehende Besetzung der Band zusammen. Noch diesen Jahres hoffen THE UNCHALLENGED ein zweites Album aufnehmen zu können, und zumindest nach "Sceneries" zu urteilen - was nun ja auch schon wieder ein paar Jährchen her ist -, dürfen Anhänger straighten Death und derben Thrash Metals alter Schule diese Veröffentlichung freudig erwarten. Kompromisslose Schärfe und Einsatzbereitschaft lassen THE UNCHALLENGED nämlich genausowenig missen wie folgerichtiges Songwriting und zügiges, stilsicheres Spiel. Das Changieren zwischen energischem Thrash im Stile der frühen OVERKILL und den ungeschlachten, hassspuckend-brachialen Riffgewittern des klassischen Death Metals geht auf "Sceneries" flüssig vonstatten, und der trocken-metallishce Sound der Produktion trägt ein Übriges zum rauen Charme der Band bei.
Ausreichend Variationen und Nuancen halten das Album innerhalb des klar umrissenen Rahmens kurzweilig, obgleich man von "Sceneries" keine Überraschungen erwarten darf: THE UNCHALLENGED haben sich über viele Jahre und zahlreiche Besetzungswechsel hinweg eine eigene Nische zwischen Thrash und Death erarbeitet und sich dort passgenau eingerichtet. Inzwischen hatten sie rund fünf Jahre Zeit, sich in stabilerer Besetzung im Dekorieren zu üben, neue Songs zu schreiben und hoffentlich demnächst mit einem etwas wagemutigeren Werk nachzulegen. Ihre Songs vom 2002er-Debüt braucht die Band nicht zu verstecken, denn da haben sie durchweg solide Arbeit geleistet. Live sind das mit Sicherheit Kracher, für die heimische Anlage gehören sie bedingt durch den auf Dauer doch recht konventionellen Stil jedoch nicht unbedingt zum Pflichtprogramm der Zielgruppe. Diese sollte vielleicht besser das Erscheinen des neuen Werkes abwarten, welches allerdings frohgemut und mit berechtigter Hoffnung erwartet werden darf - zumal Enrico Neidhardt bereits im Februar ankündigte, dass sich sowohl sein musikalisches Interesse als auch sein Stil des Songwritings mittlerweile deutlich weiterentwickelt haben.
Wer bis zum nächsten Schlag nicht warten mag und das Geld erübrigen kann, wird indes mit "Sceneries" freilich auch nicht schlecht bedient, sondern erhält für 8 Ocken zzgl. Versandkosten ein deftiges, rasendes, rohes, hungrig und effizient dreinprügelndes Stück Todeskuttenmusik von einer durchweg professionell agierenden Band, deren Mitglieder ihre Musik unverkennbar mit Leidenschaft betreiben. Das Album ist über den Shop der Homepage zu beziehen. Erste Eindrücke von der aktuellen Arbeit gibt es auf der MySpace-Seite zu hören.
Highlights: Die kernig-kurze 'Masquerade', der drahtige Sechsminüter 'Share Of Innocence', das bissige 'Reversal', und zu guter noch eine Ladung fast schon epischer Power-Death mit 'Bringers Of Sadness'.
- Redakteur:
- Eike Schmitz