UNDEAD FUNERAL - Trinity of Death
Mehr über Undead Funeral
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Funeral Ceremony
- Hel
- B.O.A.V.
- Trintiy of Death (The Rise of Darkness)
- Frozen Winter Forest
- The Sin Part 1
- The Sin Part 2
- The Resurrection of the Templars
- Riding Zombies
- Silent Funeral
Mitten auf die Dreizehn
Aus dem tiefsten Underground erreicht uns "Trinity Of Death" der Band UNDEAD FUNERAL. Eingeweihte werden sich nun wundern, denn das Album erschein bereits 2007 als "T.O.D. - Trinity Of Death". In den sechs Jahren hat sich allerdings viel getan im Münchener Bandkarussell und was als Band begann, ist jetzt ein Ein-Mann-Kommando bestehend aus Stefan Schneider. So wurde kurzerhand das gesamte Album von Stefan neu eingespielt (bis auf die Drums), um sich von der anscheinend nicht mehr so geliebten Bandhistorie distanzieren zu können.
Genug der Geschichtskunde, kommen wir zum Kern der Angelegenheit. Wenn ich Black Metal und Underground sage, dann muss man sich hier eine Fuck-Off-Attitüde und ein Sound-Ideal vorstellen, wie sie seit den Anfängen metallischer Schwarzbrennerei von einigen Bands gelebt werden, die sich einen feuchten Kehricht um kommerzielle Aspekte und Schönklang kümmern. Dabei ist die Trinität des Todes nicht nur mit klischeehaften Blüten garniert, sondern weist deutliche Referenzen zum schwarz angepinselten Traditionsstahl und Black Metal der ersten Welle auf. Nach dem düsteren Intro 'Funeral Ceremony' fühlt man sich unmittelbar in muffige Katakomben versetzt, in denen bei Kerzenschein eine Gruppe von Misanthropen ihrer Lärm-Leidenschaft frönt.
Dass auch Tom G. Warrior und alte MAYHEM zu den Lieblingen gehören, wird immer wieder durch mehr oder weniger subtile Referenzen deutlich. Neben Blast Beats und knatternden Klampfen gibt es nämlich einige tolle Doom-Parts ('The Sin Part. 1'), bei denen man sich gut vorstellen kann, wie neugierige Hobbymusikologen auf die erwähnten Katakomben stoßen und dabei knietief durch Gebein und Moder stapfen. Mit 'The Resurrection Of The Templars' gibt es sogar ein richtiges Horror-Zwischenspiel, das auf den unbändigen Zombie-Ritt vorbereitet und kurz Gelegenheit gibt, die Nackenmuskulatur zu entkrampfen.
UNDEAD FUNERAL steht für die hässliche Fratze des Black Metal, für hässliche Musik, die einem mit dem nackten Arsch voran ins Gesicht springt und Morgensterne kreisen lässt, wo zimperliche Zeitgenossen das Weite suchen. Was die ganze Nummer noch etwas entspannter macht, ist der fehlende okkulte oder politische Überbau, der doch bei so mancher Nachwuchs-Kapelle etwas unbeholfen und gestellt daherkommt. Von daher: "Trinity Of Death" bei maximaler Lautstärke abspielen, einen Scheiß auf das Klopfen der Nachbarn geben und sich daran erinnern, was Black Metal einmal war: der große Stinkefinger einer unangepassten, räudigen und angepissten Musikszene.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher