UNDEAD PROPHECIES - Sempiternal Void
Mehr über Undead Prophecies
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 22.03.2019
- I Summon Demons
- Suffocated / Vanity
- Insidious Manipulations
- The Souls I Haunt
- Unholy Entity
- Devoured
- Circle Of Conspiracy
- Above The Claws Of Doom
- Throne Of Void
Schwedentod zum Baguette
Dass Death Metal in Frankreich immer noch zu den wichtigsten Bestandteilen der schwermetallischen Szene zählt, ist hinlänglich bekannt. Allerdings haben die meisten Bands bei unseren westlichen Nachbarn einen sehr eigenen Stil, der sich hin und wieder zwar an den Vorgaben der frühen US-Szene orientiert, grundsätzlich aber doch genügend eigene Charakteristika mitbringen, um die Individualität des heimischen Sektors zu sichern. Den Herren von UNDEAD PROPHECIES ist dies aber völlig egal: Statt sich zu nah bei den Eigengewächse aus dem eigenen Land zu positionieren, hat die Truppe den skandinavischen Teil des Business' zum höchsten Gut erklärt und die Old-School-Vorgaben der 90er so weit verwurstet, dass man fast glauben könnte, der Ursprung der Beteiligten läge ebenfalls in Schweden.
Klangtechnisch sind die alten ENTOMBED- und DISMEMBER-Schinken jedenfalls das A und O, wenn man sich über die Einflüsse zu "Sempiternal Void" Gedanken macht. Der radikale, rabiate Stil, bei dem die Growls ziemlich derb ausfallen, melodische Parts nicht zwingend ausgeschlossen werden, aber trotzdem keine Dominanz erfahren, und der ganz eigentümliche Gitarrensound, der seinerzeit vor allem von Fred Estby in seinen Produktionen bevorzugt wurde, sind allesamt Wesensmerkmale, die auch auf den Output von UNDEAD PROPHECIES zutreffen. Zwar ist der Sound in den neun aktuellen Kompositionen schon geringfügig moderner, doch die eigentliche Wiege der Stücke von "Sempiternal Void" ist anderswo zu verorten - und das ist am Ende auch gut so.
Schade ist allerdings, dass die Band im abgesteckten Rahmen weitestgehend versäumt, sich mit ein paar prägnanten Inhalten zumindest so weit von den genannten Truppen abzugrenzen, dass sich eine klare Signatur erkennen ließe. Letztgenannte ist nämlich noch über weite Strecken fremdbestimmt, was bei den benannten Vorbildern auch nicht zwingend verkehrt ist, die Freude an der Sache aber geringfügig einschränkt. Songs wie 'Devoured', 'Circle Of Conspiracy' und der herausragende Rausschmeißer 'Throne Of Void' sorgen aber auch hier für Entlastung und bescheren der Truppe auch über die Landesgrenzen hinaus einen Einstand nach Maß - trotz der angemerkten Kritikpunkte. Denn Fakt ist: UNDEAD PROPHECIES besorgt es dem Publikum rau und extrem verroht. Und dass der Blast auch längerfristig nachhallt, ist definitiv kein schlechtes Zeichen, sondern ein Qualitätssiegel, dass man der Band auf alle Fälle verpassen muss!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes