UNDERDOGS - Nine Ties
Mehr über Underdogs
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Go Down Records
- Release:
- 25.10.2024
- Dogs Reunited
- Knockin' On Hell's Door
- Die Or Dance
- Crawl And Burn
- A Grass Saga
- B.O.G.
- Matrix
- Days Unchained
- Stoner Land
Solider Stoner-Rock-Comeback aus Italien.
Kein einfacher Weg, den sich UNDERDOGS aus Italien da ausgesucht hat. So konnte das Trio aus Venedig zwar nach Bandgründung im Jahr 2004 schnell erste Erfolge feiern und schloss sich zwischen 2012 und 2014 mit Elvis Nine von SOLARIZE zusammen, um gemeinsam Europa zu betouren und sogar gemeinsam mit Produzenten-Legende Scott Reeder (KYUSS) aufzunehmen. Als diese Zusammenarbeit allerdings endete, war bei den Stoner-Rockern aus Italien irgendwie die Luft raus, weshalb die Band für satte sieben Jahre komplett von der Bildfläche verschwand. Seit 2023 rühren sich aber wieder staubige Gitarren-Riffs in Italien und mit "Nine Ties" erfolgt nun auch das offizielle Comeback auf Albumdistanz.
Musikalisch haben wir mit der vorhin genannten Beziehung zu Scott Reeder auch schon den Rahmen ganz gut abgesteckt, denn der übergroße Schatten der legendären KYUSS-Alben liegt auch auf allen Kompositionen des neuen UNDERDOGS-Albums. Ja, die Italiener zelebrieren ihre Interpretation des Wüstenrocks gerne auch mal mit punkiger und fast schon metallischer Kante, was etwa bereits der ruppige Opener 'Dogs Reunited' unter Beweis stellt, dennoch ist die DNA des Genres immer klar zu erkennen und herauszuhören. Dass dann direkt bei 'Knockin' On Hell's Door' auch noch Stoner-Legende Nick Oliveri (KYUSS, QUEENS OF THE STONE AGE) einen coolen Gastauftritt hat, passt da natürlich perfekt ins Gesamtbild, auch wenn die Nummer an sich nicht restlos überzeugen kann.
Da finde ich 'Die Or Dance' an dritter Stelle der Trackliste mit seinen beschwörerischen Stophen und ausladenden Refrains schon deutlich bestechender, weshalb die Nummer sich nach mehreren Durchläufen auch dank tollem Bassspiel von Simone Vian schnell zum großen Anspieltipp dieses Silberlings aufschwingt. Ähnliche Volltreffer gelingen in der Folge aber irgendwie etwas zu selten, denn gerade sperrige Nummern wie 'A Grass Saga' oder 'Matrix' wollen einfach nicht so recht zünden und liefern zwar solides Handwerk, bleiben aber nicht so richtig im Ohr. Dagegen hat man dann aber mit 'Days Unchained' oder 'Stoner Land' auch wieder echte Volltreffer im Gepäck, die durchaus in der ersten Genre-Liga mitspielen können. Das Gleiche gilt übrigens auch für die Produktion, die angenehm erdig und warm aus den Boxen dröhnt und praktisch direkt bei den Klassikern aus den Neunzigern anknüpft.
Insgesamt gelingt dieses Kunststück 'Nine Ties' allerdings nicht, denn auf dem Comeback der Italiener halten sich Licht und Schatten relativ gleichmäßig die Waage, während zusätztlich eben auch "nur" traditionelle Genrekost geboten wird, sodass das Trio auch hier nicht mit einem besonders herrausstechenden Merkmal punktet. Bleibt unter dem Strich ein solides Stoner-Rock-Album, das handwerklich und klanglich gut aufbereitet wurde und in den Höhepunkten ziemlich hell strahlt, gleichzeitig in der Gesamtheit aber wohl nur im Mittelfeld des Genres landen wird.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs