UNDERLORD - Rise Of The Ancient Kings
Mehr über Underlord
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Rage Of Achilles
- Release:
- 12.08.2002
- Age Of Kings
- Feast Of The Revenant
- War Of Tyrants
- Apocryphal Murmurs
- The Warlock
- Cycle Of Epochs
- At Satan's Behest
- The Blooded Helm
- Reign Of The Elders
- Raven
Muhaha! "Pure Canadian Black Death Metal from the TRUE frozen north" - wenn man nicht gerade in den Achtzigern stecken geblieben ist, jeden Tag mit Corpsepaint umherläuft oder "Black Metal ist Krieg!" schreit, dann geht es eigentlich nicht anders, als bei dieser Stilbeschreibung in prustendes Gelächter auszubrechen. Nun ja, man sollte gewiss nicht vorschnell urteilen. Nach dem Anhören von UNDERLORDs Debut "Rise Of The Ancient Kings" stellte ich allerdings recht schnell fest, dass dieses Gelächter durchaus berechtigt war. Toll, dass heutzutage noch eine Band den alten Größen wie VENOM, HELLHAMMER oder uralten BATHORY huldigt - aber muss es denn unbedingt in dem selben Soundgewand sein? Vielleicht ist das ja "true", meine lieben Kanadier, aber ich kann beim Klang der Platte nur schwerlich einen Brechreiz unterdrücken. Matschig, viel zu basslastig - trotzdem kann man die Drums teilweise nur erahnen, reife Leistung! -, die Vocals dünn und nichtssagend. Jawoll, that's the spirit!
Ironie beiseite - UNDERLORD locken mit ihrer Hommage an die Götter des Black Metals heutzutage keine Sau hinterm Ofen hervor. Das schafften schon längst wieder in der Versenkung verschwundene skandinavische Truppen mit Knüppelorgien, die an DARKTHRONE und Konsorten erinnern sollten, nicht, und UNDERLORD ist mit "Rise Of The Ancient Kings" der ultimative Griff ins Klo gelungen.
Die Songs an sich gehen in Ordnung, sind allerdings in Etwa so anspruchsvoll wie das Drumming bei VENOM oder das Songwriting bei HELLHAMMER. Eigentlich eine Frechheit, dass die drei geschminkten Bubis ihre musikalischen Ergüsse auch noch mit CELTIC FROST vergleichen wollen. Im Gegensatz zu denen wirken UNDERLORD höchstens wie ein paar Kiddies auf einem DIMMU BORGIR-Gig: Hauptsache böse sein wollen.
Über die lächerlichen Pseudonyme des Trios oder die noch viel schlimmeren Texte herzuziehen würde dieses Review vielleicht ein wenig verlängern, aber ich denke mal, dass mittlerweile jedem Leser klar sein sollte, was er von UNDERLORD zu erwarten hat. Kurz und knapp: Old School Black Metal, für den sich schon VENOM zu ihrer Zeit geschämt hätten. Die sind musikalisch auch nicht besser, aber wenigstens kultig. UNDERLORD hingegen gehen höchstens als bessere Lachnummer durch, wer weiß, vielleicht eignet sich "Rise Of The Ancient Kings" sogar als Anheizer auf der nächsten Party - nach einer ausreichenden Menge an Alkohol, versteht sich. Wenn die treuen kanadischen Brüder wüßten, dass man bei ihrer Musik lacht...
Ach ja: Das hirnrissige "Fuck the Vikings"-Statement im Booklet könnt ihr euch übrigens sparen, die wissen nämlich wenigstens, wie man guten Black Metal macht.
Anspieltipp: Platte auf der nächsten Metal-Party als "die ultimative Lachnummer des Jahres" vorspielen
- Redakteur:
- Rouven Dorn