UNDIVINE - Into Dust
Mehr über Undivine
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Northern Silence / TWS
- Release:
- 04.09.2009
- Intro
- From Sickness And Disease
- Deadbells
- Sowing The Seeds Of Downfall
- I Dream Death
- Wake Up To Another Nightmare
- My Name Is Legion
- Vomiting Ancient Blood
- Pain Is The Cleanser
- Into Dust
Schwedisches Melo/Black/Death-Album, das nicht am Thron der Großen sägt, aber viele jüngere Konkurrenten locker aussticht.
UNDIVINE habe ich über Crister von ISOLE kennen gelernt, der mir beim ersten "Hammer Of Doom" die Band der ehemaligen WITHERED-BEAUTY-Recken Jonas Lindström und Kristofer Nilsson empfohlen hat. Kurzerhand habe ich dann damals am Stand gleich die beiden ersten Scheiben der Schweden mitgenommen, nämlich die EP "Behind Thy Eyes" und das offizielle Debütalbum "A Deceitful Calm". Mit ihrem melodischen und schnellen Mix aus Black und Death Metal bin ich sehr schnell warm geworden, und so war ich im Vorfeld entsprechend gespannt, was die Band denn nun mit dem Zweitling "Into Dust" für mich bereit hält.
Das ist zunächst mal ein ähnlich großartiges Artwork wie beim Vorgänger, und als nächstes ein kurzes triumphales Marschintro, das von Anfang an klar macht, dass UNDIVINE hier nicht möglichst extrem vor sich hin schrubben und breaken oder gar mit Kakophonie punkten wollen. Sie kombinieren auf typisch schwedische Art große, sinistre, schwarzmetallische Melodien mit sehr technischem, punktgenauem Gitarrenspiel, infernalischer Rhythmusarbeit, böse keifendem, aber stets nachvollziehbarem Gesang und einem untrüglichen Gespür für morbide Epik, die zum Beispiel im wunderbaren Gitarrensolo des starken Openers 'From Sickness And Disease' ganz deutlich zum Tragen kommt. Dieses Stück bekommt im Übrigen durch die massive Drosselung der Geschwindigkeit zu Anfang des letzten Drittels, und dem folgenden erneuten Aggressionsausbruch eine sehr starke Dramaturgie.
'Deadbells' ist sehr dynamisch, mit einem rockenden Anstrich und erneut tollen Leadgitarren und Melodieläufen, die Ihresgleichen suchen. 'Sowing The Seeds Of Downfall' ist indes stärker im traditionellen Death Metal verwurzelt, was sich vor allem an der Gitarrenfront zeigt. Für mich fällt die Band in dem Bereich etwas ab, weil sie ihre Stärke klar im Bereich der melodischeren Leads hat. Alles andere als schwach, aber nicht ganz auf Augenhöhe mit den Höhepunkten der Scheibe. Stärkere Ansätze hat 'I Dream Death', das jedoch insgesamt sehr ausladend ist und etwas zu stark von den atmosphärischen Elementen in Keyboard-Form lebt, und so ein wenig an Biss verliert. Begeisternd ist dagegen wieder der doomige Anfang zu 'My Name Is Legion', bei welchem Frontmann Tommy Holmer sehr tiefe Growls einsetzt. Auch das Finale in Gestalt des dramatisch und finster gesungenen und arrangierten Titelstücks setzt nochmal einen Glanzpunkt.
So bleibt eine zwar nicht zwingend originelle, aber auf jeden Fall sehr überzeugend in Szene gesetzte Scheibe, die sich jeder Mal anhören sollte, der seine Favoriten im Schnittbereich zwischen NAGLFAR, HYPOCRISY, DISSECTION, DARK FUNERAL und NECROPHOBIC sucht. Der transparent-moderne, aber auf keinen Fall zu steril geratene Sound, passt hervorragend zur Musik und sollte Fans des Genres sehr gut reinlaufen. Vielleicht nicht genug, um für die Szene wesentliche Akzente zu setzen, aber locker genug, um diversen anderen jüngeren Bands die Schranken aufzuzeigen, die euch in den letzten Monaten als neue Hoffnung des melodischen Black/Death schwedischer Prägung verkauft wurden. Wären alle Songs so zwingend wie die folgenden Anspieltipps, dann wäre noch etwas mehr drin gewesen.
Anspieltipps: From Sickness And Disease, Deadbells, My Name Is Legion, Into Dust
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle