UNEARTH - Endless
Mehr über Unearth
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Alveran / Century Media
- Release:
- 13.12.2004
- Endless
- Internal War
- The Charm
- My Desire
Warum die Truppe um den Frontman Trevor Phipps diese EP erst nach ihrer Eastpack-Resistance-Tour auf den Markt wirft, ist mir ein Rätsel. Alles andere als rätseln muss man über die Qualitäten des Metalcore-Quintetts, das nach dem Motto "Kurz, aber heftig" in fünfzehn Minuten ein Gewitter aus Thrash, Hardcore und Heavy Metal durch die Ohrmuscheln fegt.
Los geht's mit dem Titelsong 'Endless', der auch schon auf der letzten CD vertreten war. Der Song vereint die typischen Trademarks, für die die Band gemeinhin bekannt ist: schneller Beginn, ein unnachahmlicher Breakwechsel mit Hüpfgarantie, danach ein Part, der auch auf der letzen SYSTEM OF A DOWN-CD Platz gefunden hätte und zum Ende hin eine Prise Hardcore, zu dem es sich richtig gut pogen lässt.
Der Anfang von 'Internal War' kommt eher Nu-Metal-mäßig rüber, um nach dreißig Sekunden an Fahrt zu gewinnen. Danach wird das Tempo wieder gedrosselt, um im Midtempobereich ordentlich Druck zu erzeugen. Dass die Jungs einiges auf dem Kasten haben, beweist das Break in der Mitte, in dem sich Trevor in bester Zack-De-La-Rocha-Manier die Seele aus dem Leib schreit, während die Gitarren ebenfalls an RAGE AGAINST THE MACHINE erinnnern. Zum Ende wird der Dampfhammer rausgeholt und in bester Hardcore-Manier rumgemosht.
Bei 'The Charm' dominieren zu Beginn Power-Metal-Riffs, um danach wie THIN LIZZY auf 45 Umdrehungen zu klingen. Diese Melodie findet immer wieder Verwendung, während der Song selbst ähnlich wie 'Internal War' rüberkommt.
'My Desire' zu guter Letzt fängt wie ein RUNNING WILD-Song an, um später an schnellere IRON MAIDEN zu erinnern. Was das Lied von den übrigen auf der CD unterscheidet, ist der langsame Part in der Mitte des Songs, der so auch auf einem KING DIAMOND-Album seinen Platz gefunden hätte.
Alles in allem wirken die Songs wie aus einem Guss und dürften die Wartezeit bis zum nächsten Album versüßen. Wer bisher noch nie was von UNEARTH gehört hat und das letzte Werk "The Outcoming Storm" kaufen möchte, ist hiermit gut bedient. Dass bis auf das letzte Lied keines die Vier-Minuten-Marke überschreitet, spricht für die "Kurz und Schmerzlos"-Philosophie der Metalcore-Veteranen!
Anspieltipps: Rauf und runter, aber pogend, versteht sich!
- Redakteur:
- Tolga Karabagli