UNEARTH - III: In The Eyes Of Fire
Mehr über Unearth
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 11.08.2006
- This Glorious Nightmare
- Giles
- March Of The Mutes
- Sanctity Of he Brothers
- The Devil Has Risen
- This Time Was Mine
- Unstoppable
- So It Goes
- Impostors Kingdom
- Bled Dry
- Big Bear And The Hours Of Chaos
Persönlich habe ich UNEARTH zwar immer schon für recht gut gehalten, konnte aber bislang noch keine schlagkräftigen Argumente finden, die unterstreichen würden, dass die Ami-Band zur Speerspitze der Metalcore-Bewegung zu zählen ist. Die eher durchschnittlichen Re-Releases und Compilations taten ihr Übriges dazu, dass die Truppe trotz reger Touraktivitäten noch nicht den großen Durchbruch schaffen konnte. Damit soll aber jetzt Schluss sein, denn innerhalb der letzten zwei Jahre, sprich nach dem Release des auch schon ziemlich starken "The Oncoming Storm", hat sich bei UNEARTH eine ganze Menge getan. Zum einen nämlich haben die Jungs die Core-Elemente auf ein sehr begrüßenswertes Minimum beschränkt und spielen anno 2006 fast auschließlich Metal - und das wirklich in your face. "In The Eyes Of Fire" ist ein verdammtes Brett geworden, ein echtes Paradestück einer modernen Metal-Platte mit brutalen Riffs, ungezügelten Grooves und Mosh-Parts en masse. Hier und dort dringen noch einige Stampf-Parts aus der vergangenen Phase durch, und auch der ein oder andere Rhythmus ist noch traditioneller Metalcore, aber ansonsten haben wir es hier mit einem der besten Metal-Alben des gesamten Jahres zu tun.
Von Beginn an ziehen UNEARTH das Tempo mächtig an und vermischen Elemente von PANTERA und MACHINE HEAD mit dezenten klassischen Versatzstücken, von denen nicht wenige deutlich von IRON MAIDEN un Co. inspiriert zu sein scheinen. Double-Leads und prächtige Läufe bekommt man in Songs wie 'This Time Was Mine' oder 'Giles' am laufenden Band serviert, und wenn sie dann auch noch mit den drückenden Breitwand-Riffs wie beispielsweise in 'Bled Dry' kombiniert werden, sind Göttercombos wie KILLSWITCH ENGAGE greifbar nahe. Yes, so hat man sich diese Band schon immer gewünscht.
Mit steter Aggression, brutalen Shouts und anti-penetranten Melodien kommen UNEARTH auf "III: In The Eyes Of Fire" endlich zum Erfolg und lösen sich gleichzeitig auch von allen lästigen Vergleichen. Wie gesagt, KSE und MACHINE HEAD gibt's hier und da, aber diesmal auf einem absolut gleichwertigen Niveau. Und weil man zudem gänzlich auf Clean-Vocals und die übrigen Verweichlichungen verzichet, bewahrt man sich auch noch geschickt vor potenziellen Sellout-Vorwürfen (wie man sie ja mittlerweile wieder häufiger zu Ohren bekommt) und geht stattdessen den genau umgekehrten Weg.
Summa summarum ist dieses dritte reguläre Full-Length-Werk eine echte Offenbarung und zusammen mit den aktuellen Werken von MENDEED und PARKWAY DRIVE das definitiv beste, was die internationale Metal(core)-Szene zu bieten hat. Und damit hatte ich nach besagten uninspirierten Zwischenveröffentlichungen jetzt ganz und gar nicht gerechnet.
Anspieltipps: Bled Dry, Big Bear And The Hour Of Chaos, Giles, March Of The Mutes, This Time Was Mine
- Redakteur:
- Björn Backes