UNEARTH - The March
Mehr über Unearth
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Metal Blade / SPV
- Release:
- 10.10.2008
- My Will Be Done
- Hail The Shrine
- Crow Killer
- Grave Of Opportunity
- We Are Not Anonymous
- The March
- Cutman
- The Chosen
- Letting Go
- Truth Or Consequence
<p>Mit dieser Scheibe verteidigen UNEARTH locker ihren Platz auf dem Metalcore-Thron!</p>
Alter Schwede, ach nee, sind ja Amis, na, wie auch immer, das ist ja mal wieder ein nettes Brett. Vor zwei Jahren war der Vorgänger "III - In The Eyes Of Fire" eines meiner absoluten Highlights und führte die Riffmeister-Wertung mit einigem Abstand an. Umso gespannter war ich auf die neue Scheiblette, die entweder als Kopie des 2006er Albums eigentlich nur in die Hose gehen konnte oder einen Stilwechsel bedeuten musste. Das Ergebnis liegt allerdings irgendwo dazwischen: Stilwechsel ja, aber nicht weg vom UNEARTH-Stil.
Das mag verwirrend klingen, soll aber nur bedeuten, dass UNEARTH anno 2008 wieder klingen wie vor 2006, allerdings mit zumeist gedrosseltem Tempo. Die melodische Seite der Boston Five wird ein ums andere Mal deutlich in den Vordergrund gedrängt, auch wenn Sänger Trevor Phipps weiterhin jeglichen sauberen Gesang meidet wie True-Metaller eine Hardcore-CD. Die Melodie wird bestimmt durch die beiden fett abgemischten Gitarren; man höre mal die Gitarrenharmonien von 'Crow Killer', 'Cutman' oder 'We Are Not Anonymous' an. In Letzterem und 'Grave Of Opportunity' erinnert mich das Ganze stark an alte IN FLAMES. Ich möchte UNEARTH den gleichen Weg voraussagen, soll heißen, in ein, zwei Alben werden clean vocals dazukommen, der Erfolg steigen, und die ersten Headliner-Shows auf namhaften Festivals gefeiert werden.
Im Gegensatz zu vielen Altfans, die dann wieder "Ausverkauf" schreien werden, freue ich mich darauf. Denn das bedeutet auch, dass ich noch einige neue Alben von UNEARTH werde hören dürfen. Bei dem Potenzial der Band ist das etwas, worauf man sich berechtigterweise freuen darf.
In der Zwischenzeit hören wir "The March" und entdecken die kleinen Änderungen, die zwar nicht als echte Entwicklung betitelt werden können, sondern vielleicht eher als Verfeinerung des Stils, denn die üblichen Zutaten inklusive der im Metalcore unvermeidlichen Breakdowns bleiben natürlich erhalten. Trotzdem bleiben als Neuerungen die gesteigerte Gesangsleistung, ein unglaubliches Solo in 'Cutman', ein untypischer Dirty-Rock-Song namens 'The Chosen', der allerdings meiner Ansicht nach so gar nicht ins Albumgefüge passt und mein Lowlight auf "The March" darstellt. Vielleicht hätte der Song besser ganz ans Ende des Albums gehört. Außerdem ist da noch 'Letting Go', das als Midtempo-Monster ebenfalls etwas aus der Art schlägt, aber live bestimmt eine gute Abwechslung sein wird. Einen letzten Punktabzug gibt es für den witzigen Einfall, den letzten Song 'Truth Or Consequence' auf über elf Minuten zu strecken, indem man nach gut vier Minuten eine Weile Rauschen einfügt und dann weitermacht. Können wir mit solchen Faxen mal aufhören? Das ist nicht komisch.
Ansonsten regiert Metalcore, wie er besser kaum sein kann. Als weiteren Pluspunkt muss man die druckvolle Produktion von KILLSWITCH ENGAGE-Gitarrero Adam Dutkiewicz erwähnen, welche die Songs alle gut zur Geltung bringt. UNEARTH haben sich an die Spitze ihrer Musikrichtung gesetzt, auch wenn mir das Massaker auf "III - In The Eyes Of Fire" doch noch etwas besser gefiel. Aber jetzt werden Erbsen gezählt. Jeder, der UNEARTH vorher mochte, muss zuschlagen, und der Rest sollte zumindest mal reinhören.
Anspieltipps: My Will Be Done, Grave Of Opportunity, We Are Not Anonymous
- Redakteur:
- Frank Jaeger