UNEARTH - The Wretched; The Ruinous
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2023
Mehr über Unearth
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media (Sony)
- Release:
- 05.05.2023
- Aniara
- Broken Arrow
- Call Of Existence
- Cremation Of The Living
- Dawn Of The Militant
- Eradicator
- Into The Abyss
- Invictus
- Mother Betrayal
- Theaters Of War
- The Wretched The Ruinous
Manchmal braucht es Zeit und keine tauben Ohren.
Ein neues UNEARTH-Album!? Da werden Erinnerungen wach, denn das zweite Album der Band "The Oncoming Storm" ließ UNEARTH auf meiner persönlichen Bildfläche erscheinen. Jedoch habe ich die US-Amerikaner relativ schnell wieder aus dem Blickfeld verloren, so dass ich abgesehen vom 2006er-Werk "III: In The Eyes Of Fire" nicht mehr sonderlich viel von der Truppe mitbekommen habe. Daher ist es für mich schon ein wenig überraschend, dass mit "The Wretched; The Ruinous" bereits das achte Studioalbum von UNEARTH veröffentlicht wird.
Und ich muss zugeben, dass ich mich mit "The Wretched; The Ruinous" etwas schwer tue. Nach den ersten Durchläufen ist bei mir eigentlich gar nichts hängengeblieben. Mir fehlen die prägnanten Melodic-Death-Metal-Gitarrenriffs, wie sie damals auf "The Oncoming Storm" in Hülle und Fülle zu genießen waren. Mir fehlen die dazu passenden eingängigen Melodien, die besagte Scheibe damals ebenfalls zu Hauf hatte. Bestes Beispiel ist bereits der Opener und Titeltrack 'The Wretched; The Ruinous", der letztlich deutlich mehr in die Hardcore-Richtung tendiert, als es UNEARTH früher getan hat. Und diesen Eindruck hatte ich anfangs nicht nur vom Titeltrack, sondern vom gesamten Album. Irgendwie klang in den ersten fünf oder sechs Spins alles gleich und austauschbar.
Lustigerweise fängt "The Wretched; The Ruinous" so langsam an zu zünden, nachdem ich mir zum ersten mal seit einer Ewigkeit den besagten zweiten Studio-Output von UNEARTH zu Gemüte geführt habe. Und das, obwohl ich beim Hören von den alten Tracks wie 'The Great Dividers', 'Failure' oder 'Zombie Autopilot' noch denke, dass sich all das, was UNEARTH damals ausgezeichnet hat, auf dem neuen Release nicht wiederfindet und mir dort wie gesagt die Riffs, Melodien und die Abwechslung fehlen. Denn nachdem ich dann für dieses Review erneut "The Wretched; The Ruinous" die nächsten Chancen gegeben habe, bemerke ich auf einmal Melodien und coole Melo-Death-Riffs. Jetzt entwickeln sich 'Cremation Of The Living', 'Dawn Of The Militant', 'Invictus', 'Call Of Existance' oder 'Broken Arrow' zu echten Highlights und ich frage mich, ob ich zuvor taub gewesen bin, nachdem ich diese Scheibe angemacht habe. Okay, teilweise liegt es vielleicht auch daran, dass die Gitarren stellenweise zu sehr in den Hintergrund gemischt wurden, weshalb manch schöne Gitarrenarbeit nicht sofort auffällt. Und es zünden auch weiterhin noch nicht alle Lieder. So will der Opener weiterhin noch nicht so ganz bei mir funktionieren, obwohl sich auch hier schon ein verbessertes Hörgefühl einstellt.
Somit fällt ein Fazit zu diesem Zeitpunkt eigentlich ein wenig schwer, soll jedoch aufgrund des heutigen Releases trotzdem erfolgen. Das ich mich anfangs mit "The Wretched; The Ruious" schwer getan habe, scheint eher an mir gelegen zu haben, als am Album. Ich bin froh, dass ich den elf neuen Aufnahmen genug Chancen gegeben habe, damit sie doch noch anfangen, mich zu überzeugen und mir zu gefallen. An einigen Stellen sind mir die Gitarren aber tatsächlich zu sehr in den Hintergrund gemischt, was jedoch auch an der Promo-Version liegen kann, die mir vorliegt. Das ist nicht immer der endgültige und finale Mix. Da mich noch nicht alle Tracks komplett überzeugen können, kommt meine Note aktuell nicht über eine 7,5 hinaus, die Tendenz zeigt jedoch in Richtung 8,0.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mario Dahl