UNHALE - Sins Overcome
Mehr über Unhale
- Genre:
- Thrash Metal / Hardcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Intro
- Zeitgeist
- Fake And False
- From Amaurosis
- To Clarity
- Unhale
- Grindhouse
- Aces Don't Make You Win
- Leave A Sign
Österreichs nächste Sensation - oder ein sensationeller Verschnitt?
Nach dem ersten Hördurchgang des neuen UNHALE-Albums war es relativ schwer, nicht sehr ungehalten auf die großspurigen Ansagen der Musiker zu reagieren. Von der nächsten Lawine aus dem Alpenstaat war da die Rede, gleichzeitig von ernsthafter Konkurrenz für die kürzlich etablierten Brachial-Bolzen von THE SORROW. Gemeinsamkeiten? Nun, vielleicht die Tatsache, dass Grooves bei UNHALE auch eine bedeutende Rolle spielen. Aber sonst? Haben die steirischen Thrasher überhaupt die Eier, um ihren Landsmännern das Wasser zu reichen - oder die Sensations-Ankündigung zu rechtfertigen?
Nun, die Antwort liegt, wie immer, irgendwo dazwischen: UNHALE haben ein paar nette Ideen, kreuzen mehrfach den Metalcore-Sektor, bemühen sich um melodische Arrangements und lassen sich auch schon mal von einer unkonventionelleren Idee treiben. Dem brutalen Stampfer 'Zeitgeist' beispielsweise plötzlich eine schwächliche dargebotene Melodielinie für den Chorus aufzubauen, gehört auch zu diesen eigensinnigen Geschichten, die eigentlich erst dann Früchte tragen, wenn sie ganz dezent und schlussendlich auf dem Boden der Tatsachen bleiben. Am stärksten, man höre und staune, sind UNHALE nämlich, wenn sie sich voll und ganz in traditionellen Mustern versenken und nicht krampfhaft versuchen, aus der breiten Masse herauszustechen. Hierzu fehlt der Band, das muss man an dieser Stelle sagen, noch das erforderliche Potenzial. Einfach mal mit aggressivem Support Vollgas zu geben, wie es die Österreicher in 'From Amaurosis' tun, wirkt herrlich erfrischend, wenn auch nicht sonderlich originell. Ähnlich verhält es sich mit dem melodischen 'Unhale' und dem von Stakkatos durchsetzten 'Aces Don't Make You Win', die nicht erfinderisch sein müssen, um zu überzeugen.
Womöglich stehen sich die Musiker noch selber im Weg und müssen dementsprechend zu oft vor ihren eigenen Ansprüchen kapitulieren. Aber warum nicht im vertrauten Umfeld Präsenz zeigen und sich im Rahmen dessen entwickeln? Für UNHALE scheint es in naher Zukunft wichtiger, an der Basis zu thrashen, statt zu viel zu experimentieren. Gerade wenn man von "Sins Overcome", dem neuen Album ausgeht, ist kein anderer Schluss logischer!
Anspieltipps: Unhale, From Amaurosis
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes