UNREQVITED - Stars Wept Into The Sea
Mehr über Unreqvited
- Genre:
- Post Metal / Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Avantgarde Music
- Release:
- 16.04.2018
- Sora
- Anhedonia
- Stardust
- Kurai
- Empyrean
- White Lotus
- Namida
- Soulscape
Post-Metal-Kino mit leichten Schwierigkeiten bei der Feinjustierung
Die Entwicklung, die UNREQVITED nach dem Release des letztjährigen Debüts genommen hat, dürfte zumindest den puristischen Teil der Hörerschaft ein wenig getroffen haben. Zwar war auch "Disquiet" schon von vielen epischen Post-Metal-Strukturen gezeichnet, doch unterm Strich identifizierte sich der kanadische Act immer noch sehr klar mit den Ausläufern des avantgardistischen Black Metals und nutzte jede Gelegenheit, dies auch in seinen Kompositionen klarzustellen.
"Stars Wept Into The Sea" beschreitet ein Jahr später nun jedoch andere Pfade: Das Material ist verträumter, manchmal fast elegisch, es baut zu weiten Teilen auf reinen Instrumental-Arrangements auf und gibt nur noch in ganz seltenen Sequenzen einen Hinweis darauf, das UNREQVITED seine Wurzeln an ganz anderer Stelle hat. 'Stardust' und 'Namida' sind die beiden Stücke, in denen diese einstige Zugehörigkeit noch einmal kurz aufblitzt, wenngleich auch hier schon viele emotionale Augenblicke einen deutlichen Kontrast erstellen.
Doch was bedeuten die Veränderungen schließlich für den finalen Output? Nun, auch hier kann man durchaus zweierlei Meinung sein. Einerseits hat sich UNREQVITED in Sachen Songwriting noch einmal spürbar weiterentwickelt und wirkt gerade bei den ausladend ausgearbeiteten Parts wesentlich souveräner. Andererseits ist der neue Stoff phasenweise sehr glatt und ein wenig künstlich inszeniert; hin und wieder ist das Resultat ein wenig wässrig, weil die Gitarren nicht mehr richtig durchschlagen und die verzerrten Vocals, sofern sie denn überhaupt mal zum Zuge kommen, ziemlich distanziert wirken.
Es sind vereinzelte Abstimmungsprobleme im Feintuning bemerkbar, die sich jedoch ständig mit den anspruchsvollen, meist richtig guten Songideen streiten. Doch am Ende ist auch "Stars Wept Into The Sea" nicht der perfekte Release, selbst wenn einige Ansätze schon beinahe so klingen. Aber ähnlich wie schon bei "Disquiet" ist der letzte Schliff noch nicht gelungen, weshalb der kompositorischen Entwicklung eine qualitative Stagnation gegenübersteht - allerdings auf einem ziemlich hohen Level.
Anspieltipps: Kurai, Soulscape
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes