UNTOTEN - Die Blutgräfin
Mehr über Untoten
- Genre:
- Goth
- Label:
- Gothic Empire
- Release:
- 03.11.2006
- Schauplatz des Verbrechens
- Nur ein Tropfen Blut!
- Die Jagd
- Blutrot, die Liebe
- Die Gräfin des Blutes
- Geistermädchen
- Unheimlich
- Blutmond
- Alraunenblut
- Ich wär so gern ...
- Hure der Finsternis
- Der Singvogel
- Koste das Blut!
- Bluthochzeit
- Jedem das Seine
- Lustgarten (Vorspiel)
- Ficzko
- In den Katakomben
- Die Grube und das Pendel
- Domine
- Die Zeit steht still
- Hexenreich
- Blitz und Donner
- Zauberspiegel
- Blutopfer
- Flieg nun davon!
- Die Gruft
- Die Saat des Bösen
Die Geschichte von Dracula kennt jeder dank Bram Stoker. Es ist ebenso bekannt, dass Graf Dracula an eine reale historische Figur angelehnt ist. Um eine ebenso grausame Person der Zeitgeschichte geht es nun auf dem neuen Werk der UNTOTEN. Die Gräfin Elisabeth Báthory, auch "Blutgräfin" genannt, soll ab 1600 etwa 600 Mädchen gefoltert und getötet haben, um dann in dem Blut der ermordeten Schönheiten zu baden und selbst Jugend und Schönheit zurückzubekommen.
Und genau über diese Gräfin haben David A. Line und Greta Csatlós ein "schwarzromantisches Singspiel" (so der Untertitel) verfasst. Über 100 Minuten lang und auf zwei CDs entführen uns die UNTOTEN in die grausame Welt von Elisabeth und beleuchten deren Charakter von unterschiedlichen Seiten. Dabei wäre es zu einfach gewesen, die überlieferten Geschichten einfach nachzuerzählen, und so bauen David und Greta die Überlieferungen auch in einen moderneren Kontext ein: Auf der ehemaligen Burg der Gräfin findet ein Event statt, dem auch die Studenten Henriette (die einer alten Dienerin der Gräfin ähnelt) und Gregory (ein Nachkomme des Ermittlers, der die Blutgräfin einst verhaftete und einmauern ließ) beiwohnen. Besonders Henriette gerät immer tiefer in den Bann Elisabeths und erfährt von ihr so die ganze traurige und grausame Lebensgeschichte der "Blutgräfin".
Die Geschichte haben die zwei Ausnahmemusiker in typischer UNTOTEN-Manier vertont. Greta singt alle weiblichen, David alle männlichen Parts und dennoch weiß der Zuhörer genau, welche Person denn diese Passage nun singt. Gretas sanftes Stimmchen läuft zu einer neuen Hochform auf und weiß auf allen Passagen zu überzeugen. Mal angstvoll und doch neugierig als Henriette, mal fordernd und kaltherzig als Elisabeth zeigt sie uns alle Facetten und bildet den Kern des Singspiels. Aber auch die Musik selbst ist atmosphärisch dicht, und es sind auch die Instrumentalstücke, welche die Geschichte der "Blutgräfin" zum Leben erwecken. Da das Singspiel als ein großes Gesamtkunstwerk genossen werden sollte, kann man keines der Stücke wirklich hervorheben.
Was man allerdings hervorheben kann, ist das Booklet. Ungeheuer dick und wunderschön gestaltet, findet man hier nicht nur die Texte und künstlerische Zeichnungen und Fotografien, sondern vor allem auch Hintergrundinformation über die echte Elizabeth Báthory. Ebenfalls kann man Beschreibungen der Bühnenkulissen, Lichtverhältnissen usw. nachlesen, so dass das Kopfkino beim Anhören der CDs automatisch startet. Die UNTOTEN haben hier wirklich ein kleines Meisterwerk geschaffen und eine traurige Schauergeschichte mit Bravour in Musik umgewandelt. Unbedingt anhören!
Anspieltipps: muss als Gesamtkunstwerk genossen werden
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel