UPPER DECKER - Family Dinner
Mehr über Upper Decker
- Genre:
- Oldschool Death Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.04.2024
- Albert Fish N' Chips
- Paul's Thrower
- Jared The Subway Guy
- Simon The Toilet Beast
- Chuck No Risk
- Derek Your Neighbour Is A Paranoiac Guy Who Saw Aliens
- Kevin
- Henri De Chissian
Lustiger Death Metal? Muss nicht unbedingt sein ...
Holla, ich glaube UPPER DECKER und ich werden keinen leichten Stand miteinander haben. Nicht nur hat sich das Quartett aus Frankreich, das sich im Jahr 2022 in Narbonne zusammengefunden hat, dem wuchtigen Death Metal verschrieben, der nicht immer unbedingt meine Baustelle ist. Nein, zusätzlich garnieren die Herren ihre Songs gerne auch mit reichlich albernen Texten, was meine notorische Abneigung gegen platten Humor in Kombination mit Musik triggern könnte. Entsprechend skeptisch gehe ich auch an das Debütalbum "Family Dinner" heran, das uns in insgesamt acht Kompositionen den selbst ernannten Stupid Death Metal näherbringen will.
Das reichlich klaumaukige Cover, das auch noch den berühmten "Parental Advisory"-Sticker mit dem Flachwitz "Shitty Content" anstatt "Explicit Content" erweitert, lässt meine Hoffnungen auch nicht unbedingt nach oben schnellen. Aber geben wir der Musik dennoch eine Chance und siehe da, 'Albert Fish N' Chips' bietet zumindest solides Todesstahl-Handwerk, das mit finsteren Growls und gutturalem Gegrunze garniert wird. Die wohl als Witzlieferanten eingestreuten Sound-Effekte hätte ich dabei nicht gebraucht, dafür sind die leicht atonalen und entfernt an DYING FETUS erinnernden Leads durchaus interessant und geben dem Opener zwischen eher eindimensionalem Riff-Geholze ein paar Farbtupfer. Allerdings bleiben die Lead-Gitarren für mich auch der einzige Haltenagel auf einer Platte, die ansonsten zumindest mir persönliche wenige Lichtblicke liefert. Glücklicherweise kann man dabei über die bemüht klamaukigen und selten wirklich lustigen Texte noch gut hinwegsehen, sind sie im gequälten Gegrunze von Fronter Gaara sowieso nur zu erahnen. Vielmehr ist das doch eher eintönige und schrecklich vorhersehbare Riff-Gewitter, aus dem sich nahezu alle Tracks der Platte zusammensetzen, einfach wenig überzeugend und hinterlässt bei mir mehr Langeweile anstatt Begeisterung. Das dauerhaft gleichbleibende Tempo tut schließlich sein übriges dazu, um aus den insgesamt acht Tracks ein nahezu gleichförmiges Death-Gewitter zu machen, aus dem sich selten einmal Höhepunkte herausschälen. Einzig 'Kevin' bleibt mir am Ende positiv im Gedächtnis, ist die Nummer mit einem deutlich stampfenderen Groove immerhin einmal eine wohltuende Abwechslung im übrigen Riff-Sumpf, aus dem es kaum einmal ein Entkommen in Form von ein paar abgedreht-atonalen Leads gibt.
So schnell der Spuk begonnen hat, ist er dann auch wieder vorbei, lässt mich aber doch etwas ratlos mit der Frage zurück: Für wen ist "Family Dinner" eigentlich geeignet? Nun, wenn ihr oldschooligen und fiesen Death Metal mögt und euch gleichzeitig mit dem infantilen Humor der finstersten Momente von DIE ÄRZTE-Scheiben anfreunden könnt, werdet ihr von UPPER DECKER vielleicht gut unterhalten. Mir persönlich ist das hier aber zu klamaukig und vor allem kompositorisch deutlich zu wenig überzeugend, um mehr als 5 Punkte zu vergeben.
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs