URFAUST - Teufelsgeist
Mehr über Urfaust
- Genre:
- Ambient
- Label:
- Ván Records / Soulfood
- Release:
- 27.11.2020
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Aus einer ganz eigenen Nische.
Neue Musik von URFAUST ist immer speziell. Vor allem wenn man morgens mit einem Kamillentee - also völlig nüchtern - den "Teufelsgeist" herein lässt. Denn das neue Werk der niederländischen Avantgarde-Blackies wird idealerweise mit dem beigelegten Gin konsumiert, um die verschiedenen Stadien des Rausches zu begleiten. Womit wir auch beim Konzept des Albums angekommen wären, das sich vorrangig um die musikalische Interpretation des Deliriums kümmert.
Wer URFAUST schon eine Weile verfolgt, wird nicht überrascht sein, dass wir vom "Teufelsgeist" deutlich mehr Ambient denn Black Metal hören. Reinrassigen Black Metal spielt das Duo aus dem Nachbarland schon länger nicht mehr, auch wenn das 2016er Werk "Empty Space Meditation" noch erstaunlich viel Stromgitarren enthielt. Nach "The Constellatory Practice" ist es folglich konsequent, wenn die Band ihre Ambient-Seite weiter zur Schau stellt.
"Teufelsgeist" beginnt mit Euphorie, man möchte schockiert sein ob der zahlreichen fröhlichen Dur-Akkorde im URFAUSTschen Kosmos. Doch die präsentierte Freude hält nicht lange an, denn der Rausch raubt dem Hörer im weiteren Verlauf die Sinne. Dazu soll das Album am besten alleine im Dunkeln gehört werden - so die Empfehlung der Band. Ich kann dem nur beipflichten und sagen, dass man sich völlig auf die Musik einlassen muss, um sie vollständig wahrzunehmen. Spätestens das abschließende 'Het Godverlaten Leprosarium' entzieht sich endgültig der Wirkung von Rhythmus und Takt.
Eine sehr interessante klangliche Erfahrung, auch wenn man wie ich gerne nüchtern ist. Wer das Delirium aber gemeinsam mit URFAUST erreichen möchte, sollte sich ranhalten: Nach 34 Minuten ist der "Teufelsgeist" bereits ausgetrieben.
- Redakteur:
- Nils Macher